Die neunköpfige Kapelle The Black Seeds kommt mit mitreißenden und weitgereisten Beats am 14. Oktober ins Knust.

Soul ist längst nicht gleich Soul. Wem die immer gleichen Beats, die unter den Händen der Produzentengurus Timbaland und Pharrell Williams jenseits des großen Teiches entstehen, längst auf den Wecker gehen, der sollte mal ins ferne Neuseeland blicken.

Hier zaubern The Black Seeds aus Wellington extrem gänsehauttaugliche Afrobeat- und Roots-Reggae-Sounds und ragt damit wohltuend aus dem Einheitsbrei hervor. Die Musik des acht Mann starken Kollektivs lebt stark vom Mythos des fernen Paradieses. Entspannt wie endlos lange Sommertage in der Hängematte oder mit den Füßen im Sand und beseelt von einer Wärme zu den Menschen. Aber die Jungs verknüpfen die positiven Vibrationen des Pazifiks mit ein paar gut platzierten Rock-Rhythmen, einer Prise Melancholie und allerlei sendungsbewusster Lyrik über zwischenmenschliches Beziehungselend. Und damit klingt das Ganze schon nicht mehr ganz so sonnig.

Mit acht Musikern inklusive Saxofon und Trompete ist The Black Seeds um Sänger Barnaby Weir vielseitig ausgestattet. Vier erfolgreiche Studioalben hat die Band seit 1998 veröffentlicht, zwei von ihnen erhielten Doppelplatin-Auszeichnungen. Von internationalen Trends lassen sich die Jungs nicht irritieren. Sie bleiben bei ihrem liebenswert altmodischen Sound.

Seit 2007 kommen auch die Europäer in den Genuss der schwerelosen Dubklänge; in dem Jahr hat die Band einen Plattenvertrag mit dem Berliner Sonar Kollektiv unterzeichnet. Das aktuelle Album "Solid Ground" besticht durch lässige Rocksongs mit Ohrwurmcharakter wie die Reggae-Hymne "The Answer" oder das ironische "Make A Move". Tanzbar ist die Musik der Black Seeds allemal. Da dürfte das Fieber im Saal bald mächtig steigen, wenn die Band am 14. Oktober im Knust aufspielt.

The Black Seeds Mi 14.10., 21.00, Knust, (U Feldstraße), Neuer Kamp 30, Karten zu 18,35 im Vorverkauf, Internet: www.theblackseeds.com