Die US-Sängerin und Songschreiberin Tracy Chapman appelliert mit Musik an die Menschlichkeit - auch am 12. Juli im Stadtpark.

Hamburg. Mitunter ist die Haltung in der Musik sogar wichtiger als der Song. Mehr Integrität als Tracy Chapman vorzuweisen hat, geht eigentlich kaum - es sei denn, man heißt Joan Baez. Und so kommt es, dass die US-amerikanische Songwriterin noch immer große Hallen in aller Welt füllt, auch wenn ihre großen Hits Jahrzehnte zurückliegen. Am 12. Juli tritt Tracy Chapman im Stadtpark auf.

Die frühen Protest-Folklieder vom Ende der 80er-Jahre, in denen Chapman über die Revolution sprechen oder mit einem "Fast Car" dem amerikanischen Albtraum davonfahren wollte, klingen auch heute aktuell. Noch immer ist sie als eine Art Wanderpredigerin mit der Gitarre in Sachen Toleranz, Verantwortlichkeit und Menschlichkeit unterwegs.

Während ihrer Liveauftritte kokettiert Chapman noch heute mit einer selbstbewussten Schüchternheit. Und dann fühlt man sich ganz schnell zurückversetzt an jenen Tag, als die Welt Nelson Mandelas 70. Geburtstag feiern wollte und ausgerechnet Stevie Wonder ein Chip in seinem Synthesizer fehlte. Das war die Stunde der Tracy Chapman. Allein mit ihrer Gitarre trat sie vor die Massen im Wembley-Stadion und stimmte "Fast Car" an. Ihr Debüt "Tracy Chapman" verkaufte sich 1988 millionenfach, wurde mit gleich drei Grammys ausgezeichnet und zählt zu den 100 erfolgreichsten Alben aller Zeiten.

Ihr spartanisches, aber effizientes Spiel hat sie in den folgenden Jahrzehnten stetig verfeinert. Sicher surft sie zwischen Blues und Bluegrass, Gospel und karibischer Folklore durch alle Stile.

Zuletzt gab sie sich - Obama sei Dank - überraschend optimistisch und nannte ihr neuntes Album "Our Bright Future" - unsere helle Zukunft.

Tracy Chapman So 12.7., 19.00, Stadtparkbühne (S Alte Wöhr), Saarlandstraße/ Ecke Jahnring, Karten zu 41,50 im Vvk.; www.tracychapman.com