Berlin. Seit rund 20 Jahren stehen die Dänen von Volbeat schon auf den Festivalbühnen Europas. Jetzt bringt die Band ihr achtes Studioalbum heraus - und das ging deutlich schneller als üblich.

Das neue Volbeat-Album "Servant Of The Mind", das an diesem Freitag auf den Markt kommt, war in nur drei Monaten fertiggeschrieben.

"Eigentlich dauert das anderthalb bis zwei Jahre", sagte Frontmann Michael Poulsen (46) der Deutschen Presse-Agentur. Aber wegen der Corona-Pandemie habe er viel Zeit gehabt. "Man konnte im Grunde ja nichts tun als zu Hause sein."

Erst 2019 war der Vorgänger "Rewind, Replay, Rebound" veröffentlicht worden. "Und wir waren noch gar nicht fertig damit, die Platte zu promoten. Aber es gab auch keinen Grund, untätig zu Hause rumzusitzen und zu warten. Ich war on fire - und niemand hat mich bei der Arbeit gestört."

Und so kommt nun, nur zwei Jahre später, schon Studioalbum Nummer acht heraus - bei dem sich laut Poulsen viel so anfühlte wie ganz am Anfang der Bandgeschichte. "Wir haben uns ein bisschen so gefühlt wie früher, als wir noch keine Auftritte hatten und niemand uns kannte."

Herausgekommen sind Songs wie "Wait A Minute My Girl", eine Liebeserklärung an Poulsens Verlobte. Ganz anders "Lasse's Birgitta", das von den ersten Hexenverbrennungen in Schweden im Jahr 1471 erzählt. "Ich sehe es aber nicht als Corona-Album", betont Poulsen. "Auch wenn es natürlich dunkle Momente hat."

Bei all der sinnvoll genutzten Zeit habe er sich aber auch darauf gefreut, in diesem Jahr endlich wieder auf der Bühne stehen zu können.

Sie haben viele weibliche Fans

Spätestens seit ihrem Sprung in die USA vor einigen Jahren haben Volbeat den weltweiten Durchbruch geschafft. Sie waren mit Metallica auf Tournee, mit Motörhead und Slipknot. Anderthalb Milliarden Mal wurde ihre Musik nach Angaben der Plattenfirma schon gestreamt. Auf den großen Festivals treten sie mit ihren eingängigen und mitsingtauglichen Songs als Headliner auf, gefeiert von vielen - oft jungen und weiblichen - Fans, die das Logo der Band auf T-Shirts tragen.

Volbeat haben also mit den ganz Großen der Branche getourt - mit einer Ausnahme: "Wir haben so ziemlich mit jeder noch lebenden Band gespielt - außer, warum auch immer, mit Iron Maiden. Aber das wird hoffentlich noch passieren."

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