Berlin. Als Teenager wurde die R&B-Sängerin Brandy Mitte der 90er Jahre früh berühmt. Schonungslose Ehrlichkeit, ein Duett mit der eigenen Tochter und eine Hymne für Mütter - all das hat ihr neues Album zu bieten.

Acht Jahre mussten sich Brandy-Fans gedulden. So lange ist die Veröffentlichung ihres Albums "Two-Eleven" schon her. Jetzt ist nun "B7" erschienen. Die Zahl im Titel steht nicht nur für das siebte Studioalbum der US-amerikanischen R&B-Künstlerin.

Für Brandy ist die Sieben auch ein biblisches Zeichen, das für das Einhalten von Versprechen steht. Vorab kündigte sie an: "Ich sage alles auf diesem Album" - dies hält sie ein.

Berühmt wurde Brandy Mitte der 1990er Jahre. Mit Songs wie "The Boy Is Mine" markierte sie damals musikalisch ihr Revier. Schon im Teenager-Alter ging sie auf Tournee und übte sich auch als Schauspielerin.

Auf "B7" singt Brandy mit größter Offenheit, so dass man nicht nur wegen ihrer Stimme eine Gänsehaut bekommt. "Ich konnte eine Menge Qualen und Schmerzen loswerden", sagt sie. Getragen von dynamisch-souligen Klavierriffs stemmt sie sich in Songs wie "Bye BiPolar" entschlossen aller Negativität entgegen.

Highlight des neuen Albums ist die erste Single-Auskopplung "Baby Mama". Beginnend mit einer Trompetenfanfare liefert Brandy die Hymne für alle Mütter. "This song ain’t just for me/it’s for every mama", singt sie stolz.

Trotz - oder wegen - ihrer reichhaltigen Erfahrung umgibt sich Brandy mit jungen Talenten. Auf "High Heels" singt sie mit Tochter Sy’rai. Einer ihrer Produzenten, Darhyl Camper Jr., war gerade mal acht Jahre alt, als Brandy mit "The Boy Is Mine" ihren großen Hit feierte.

20 Jahre nach dem Durchbruch kann die heute 41-Jährige auf eine lange Karriere zurückblicken. Zu diesem Zeitpunkt scheint sie sich den Luxus zu erlauben, nur noch dann ein Album herauszubringen, wenn sie wirklich etwas zu erzählen hat - im Fall von "B7" eine ganze Menge.

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