Frühe italienische Meister bis Botticell - noch bis Anfang Januar sind die kostbaren Holztafeln zu sehen.

Eine Besucherin steht in der Ausstellung "Die Erfindung des Bildes" vor der Holztafel, auf der Giovanni del Biondo um 1360 einen der vier lateinischen Kirchenväter dargestellt hat. Der Kardinalshut, der Löwe und das aufgeschlagene Buch sind die Attribute, die ihn als Hieronymus ausweisen. Giovanni del Biondo war in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts in Florenz tätig - einer Zeit, in der sich die italienische Malerei aus der Raum- und Zeitlosigkeit der byzantinischen Kunst löste und nach und nach zu einer wirklichkeitsnahen, individuellen Darstellung fand. Mit 40 Holztafeln, die zwischen dem späten 13. und dem ausgehenden 15. Jahrhundert entstanden, zeichnet die Ausstellung im Bucerius Kunst Forum diese Entwicklung nach.

Die Gemälde, die ursprünglich meist Bestandteil von Altären waren, stammen aus dem renommierten Lindenau-Museum im thüringischen Altenburg. Das Museum verfügt über die größte Sammlung früher italienischer Malerei außerhalb von Italien. Die Hamburger Ausstellung spannt den Bogen von spätmittelalterlichen Bildern, etwa von Guido da Siena, bis hin zu Tafeln von Sandro Botticelli, wie dem um 1475 entstandenen Frauenporträt, das zu den Spitzenleistungen der toskanischen Malerei der Frührenaissance zählt. Bei der hier dargestellten Frau handelte es sich wahrscheinlich um die Fürstin Caterina Sforza, die erst im 16. Jahrhundert durch die Hinzufügung von Attributen in die heilige Katharina verwandelt wurde.

Die Erfindung des Bildes. Frühe italienische Meister bis Botticell bis 8.1.2012, Bucerius Kunst Forum, Rathausmarkt 2, tägl. 11.00-19.00, Do 11.00-21.00