Hamburg. Anna Wydra überzeugt mit intensiver Gitarrenrock-Energie, Wolfgang Müller bringt das Dazwischen zum Klingen. Die neuen Alben.

Die Absurdität des Daseins – gerade diesen Winter scheint sie erneut besonders präsent zu sein. Die junge Hamburger Musikerin Anna Wydra begegnet existenziellen wie nebensächlichen Merkwürdigkeiten mit einer wunderbar spröden Gelassenheit. „Quality Time“, der Eröffnungssong ihres wirklich tollen Debütalbums „The Absurdity of Being“, entfesselt eine Gitarrenrock-Energie, in der Unmut auf Lässigkeit stößt (La Pochette Surprise Records).

In den 90er-Jahren hieß dieser schön geschlenzte Sound mal Slackertum. Und so weht einen bei Anna Wydra auch ein gewisser eigensinniger Geist im Stile von Juliana Hatfield und Elastica an. Doch die Facetten reichen wesentlich weiter. Im Titelsong etwa zählt sie zu Bossa-nova-inspiriertem Pop eine ganze Reihe an Phänomenen auf, die unseren heutigen Zeitgeist durchziehen – Hashtags, Weltschmerz, Bierpong, Flatearth.