Hamburg. Die Sängerinnen Celeste und Arlo Parks: Schmerz klang selten so schön, Songs sind halb Therapie, halb Tagebuch.

Weinen vor Rührung? Oder doch Strahlen über das ganze Gesicht ob der musikalischen Erfüllung? Wer die Sängerin Celeste beim Reeperbahn Festival 2019 im Imperial Theater erlebte, wusste kaum wohin mit den Emotionen. Ihr Timbre ist so warm, rau und wunderbar dunkel schattiert, dass sie die Seele tief zum Schwingen bringt.

Zum Beispiel mit ihrer reduzierten Pianoballade „Strange“, in der Celeste von einer aufbrandenden und abebbenden Beziehung erzählt. Der Melancholie trotzt sie Eleganz und Würde ab. Und Schmerz klang selten so schön. In ihrer Musik liegt eine Selbstbehauptung, die auch der Titel ihres nun veröffentlichten Debütalbums widerspiegelt: „Not Your Muse“ (Polydor).