Hamburg. Der Jazz-Virtuose und Anarcho-Komiker spielte beim ersten von zwei Stadtpark-Konzerten meist das, was ihm gefällt.

Das verhaltene Geburtstagsständchen der 4000 Helge-Schneider-Fans beim Stadtpark-Open Air kam am Sonnabendabend zwar einen Tag zu spät, aber „die singende Herrentorte“ gab sich flexibel: „Tun wir einfach mal so, als hätte ich heute noch mal Geburtstag“. Der Mühlheimer Jazz-Virtuose und Anarcho-Komiker ist stolze 64 Jahre alt geworden. Doch von Burnout oder Ruhestand keine Spur: Sexuell fühle er sich wie 20 und im Kopf wie fünf – mehr könne man ja heutzutage kaum erreichen.

„Wo ist die Party? Hier ist die Party“, krakeelt Helge fast pünktlich, um kurz nach 19 Uhr, seinem gut gelaunten Publikum entgegen und eröffnet mit „Dääänce To Se Music“ locker-flockig tänzelnd das ausverkaufte Freiluftkonzert seiner „Pflaumenmus“-Tour. Es ist August, es ist Pflaumenzeit – da lag der Name für die Tournee selbstverständlich auf der Hand. Zwar rutscht die viel zu große Anzughose, und das rosafarbene Hemd trieft vor Schweiß: „Aber wat will man machen, is halt Sommer“, stellt Helge treffend fest und entledigt sich unter johlenden Rufen seines Jacketts.