Hamburg. . John Neumeier präsentierte in der Staatsoper ein fünfeinhalbstündiges Ballett-Ereignis, zu dem Fans aus aller Welt anreisten.

Eigentlich ist alles wie immer. Und doch nicht so ganz, denn dieser Abend setzt Schlusspunkte. Wenn auch nicht für John Neumeier selbst, der sich mit charmant-amerikanischem Akzent durch die 45. Nijinsky-Gala des Hamburg Balletts plaudert, die den glanzvollen Abschluss der Hamburger Balletttage bildet. Ein fünfeinhalbstündiges Ereignis, für das die Neumeier-Fangemeinde aus aller Welt anreist.

Eines, von dem zunächst eindringliche Bilder des Abschieds bleiben, etwa von Carolina Agüero, die noch einmal die Prinzessin Natalia neben Alexandr Trusch in einem Ausschnitt aus „Illusionen – wie Schwanensee“ gibt und dann mit sehr ernstem Gesicht ihre letzten Ovationen als Mitglied des Hamburg Balletts entgegennimmt. Oder von Karen Azatyan, der mit Alessandra Ferri in „Duse“ ein letztes Mal dem wechselvollen Spiel aus Anziehung und Verweigerung huldigt, sich ihr zu Füßen wirft und sie am Ende voller Verachtung mit einer Rose zurücklässt. Der Erste Solist beendet sein Engagement verletzungsbedingt. Ein herber Verlust.