Hamburg. Erst war Geduld gefragt, doch als die Diva auf der Bühne stand, zog sie das spärliche Publikum in den Bann – für 80 Minuten.

Vielleicht müssen Diven ein solches Gehabe an den Tag, oder besser: an den späten Abend legen, wenn sie ihrem Ruf gerecht werden wollen. Wer glaubt, das einzige Deutschlandkonzert von Ausnahmesängerin Mariah Carey beginne in der Barclaycard Arena einigermaßen pünktlich um 20 Uhr, muss sich lange in Geduld üben.

Zuerst müht sich ein DJ am Pult, die nur rund 3500 Besucher in der spärlich besetzten Halle – Oberränge komplett abgedunkelt, die Hälfte der Logen und viele Sitzreihen bleiben leer – in Schwung zu bringen. Nach 45 Minuten verlässt er die Bühne. Nach einer weiteren Dreiviertelstunde ist es dann um 21.30 Uhr wirklich soweit: Auftritt Mariah Carey in einem goldenen Glitzerkleid, das sie noch dreimal an diesen Abend gegen andersfarbige Outfits tauschen wird, die sich aber immer bestens von den Silberanzügen der vier athletischen Tänzer, die ständig um die Sängerin herumfliegen, absetzen.