Hamburg. Choreografin Patricia Carolin Mai hat das Stück „Hamonim“ mit 65 Laien aus Hamburg im Alter zwischen 20 und 80 Jahren inszeniert.

Allein der Aufmarsch auf noch unbeleuchteter Bühne dauert mehrere Minuten. Kein Wunder, denn bald stehen 65 Hamburgerinnen und Hamburger, aufgereiht an zwei Bühnenseiten, die Knie gebeugt und zur Wand blickend im Licht. Erneut wird es dunkel für einen Positionswechsel. Die Arme verschränkt, liegen sie nebeneinander. Schließlich löst sich die feste Struktur. Einzelne scheren aus, tanzen durch den Raum. Allein dieser Anblick der Vielen, einer atemberaubend synchronen Masse, ist ein Ereignis.

Eine so große (Laien-)Gruppe nicht nur zu orchestrieren, sondern mit ihr auch große Bilder zu kreieren, ist der Hamburger Choreografin Patricia Carolin Mai in „Hamonim“ fabelhaft geglückt. Die Arbeit ist Ergebnis von Mais achtmonatigem Residenzprogramm am Choreografischen Zentrum K3. „Hamonim“ ist hebräisch und bedeutet „was die Masse bewegt“. Mai hat einige Zeit als Artist in Residence in Israel gelebt. Die Zeit hat sie zu einer Trilogie um Thema „Menschliche Körper in Extremzuständen“ inspiriert. „Hamonim“ schließt diese Reihe ab.