Osnabrück/Wolfsburg. Die Neuverfilmung von „Im Westen nichts Neues“ ist ein immenser Erfolg. Die Wurzeln des Films liegen in Niedersachsen - und das gleich mehrfach.

Der Jubel über den vierfachen Oscar-Erfolg für den Antikriegsfilm „Im Westen nichts Neues“ ist riesig - in Deutschland, aber in ganz besonderer Weise in Niedersachsen. Denn Erich Maria Remarque, der Autor der weltberühmten Romanvorlage, ist 1898 in Osnabrück geboren. Der 1970 geborene Regisseur Edward Berger wiederum stammt aus Wolfsburg.

Vor allem in Osnabrück, der Heimatstadt Remarques, ist die Freude groß. Die kleine Großstadt an der Hase spielt zumindest in der Romanvorlage eine wichtige Rolle. „Vier Oscars! Großartig! Was für eine Anerkennung für den Film von Regisseur Edward Berger, der den Nerv der Zeit wie kein anderer Film trifft“, sagte am Montag die Osnabrücker Oberbürgermeisterin Katharina Pötter (CDU) laut einer Mitteilung. Angesichts des russischen Kriegs gegen die Ukraine habe der Roman von Erich Maria Remarque eine ungebrochene Aktualität, erklärte Pötter.

„Im Westen nichts Neues“ war insgesamt neun Mal nominiert und gewann letztlich in vier Kategorien. Die Auszeichnung als bester Film verpasste er allerdings - erstmals war überhaupt ein deutscher Film in dieser Kategorie nominiert.

Autor Remarque verarbeitete in dem 1929 veröffentlichten literarischen Welterfolg „Im Westen nichts Neues“ eigene Kriegserfahrungen und die anderer Soldaten. Bereits 1930 entstand in den USA die erste Verfilmung des Romans. Der spätere NS-Propagandaminister Josef Goebbels erreichte damals den Verbot des Films. Nationalisten und Nationalsozialisten versuchten Remarque als Lügner darzustellen, der Autor habe nie am Ersten Weltkrieg teilgenommen. 1933 wurden seine Bücher schließlich in Deutschland verbrannt.

Remarque, dessen Name eigentlich Erich Paul Remark lautete, absolvierte in Osnabrück eine Volksschullehrer-Ausbildung, arbeitete nach dem Ersten Weltkrieg aber nur kurz als Lehrer. In den 1920er Jahren arbeitete er als Journalist erst in Osnabrück und wurde dann unter anderem Redakteur für die Werkszeitung des Reifenherstellers Continental in Hannover.