Berlin. Steven Spielberg hat mit „The Fabelmans“ seine Kindheit verfilmt. Dazu gebracht hat ihn die Angst vor dem Tod während der Coronapandemie.

Die Angst während der Corona-Pandemie vor der eigenen Sterblichkeit hat US-Regisseur Steven Spielberg dazu gebracht, seinen autobiografischen Film „The Fabelmans“ zu drehen. „Die Pandemie hat mich so geängstigt“, sagte der 76-Jährige am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Berlin. „In den ersten Stadien der Pandemie Anfang 2020, (..) als wir alle reingingen und nicht mehr herauskamen für eine lange Zeit, da habe ich angefangen, über Sterblichkeit und das Älterwerden nachzudenken“, erzählte Spielberg. Diese Angst habe ihm den Mut gegeben, seine persönliche Geschichte zu erzählen.

„The Fabelmans“ handelt von Spielbergs Kindheit und Jugend als Sohn jüdischer Eltern im Amerika der 50er und 60er Jahre - und seinen Anfängen als Filmemacher. Der Film sollte am Abend auf der Berlinale gezeigt werden. Dann sollte Spielberg auch mit dem Goldenen Ehrenbären der Internationalen Filmfestspiele für sein Lebenswerk geehrt werden. Spielberg bezeichnete die Auszeichnung als einen „enormen Höhepunkt“ in seinem Leben.

Während der Pandemie habe er viel Zeit zu Hause mit seiner Frau und seinen erwachsenen Kindern verbracht. „Das gab mir die Zeit zu atmen“, sagte Spielberg. Er habe sich dann gefragt: „Wenn da ein Film ist, den ich noch nicht gemacht habe und ich hätte nicht mehr die Zeit, ihn zu machen - welcher wäre es?“ Die Antwort habe er immer in sich getragen. Er habe immer die Geschichte seiner Eltern und seiner Schwestern erzählen wollen und den Kampf zwischen Kunst und Familie.

Spielberg erstmals für bestes Drehbuch nominiert

„The Fabelmans“ ist für sieben Oscars nominiert, darunter Spielbergs erste Nominierung für das beste Drehbuch, das er zusammen mit Tony Kushner („München“, „Lincoln“, „West Side Story“) schrieb. Der Film startet am 9. März in den deutschen Kinos.

Spielberg hat mehr als 30 Kinofilme unterschiedlicher Genres gedreht, darunter „Der weiße Hai“, „E.T. - der Außerirdische“, „Indiana Jones“, „Jurassic Park“, „Schindlers Liste“, „Der Soldat James Ryan“, „München“ und „West Side Story“. Welcher davon ihm am besten gefalle? „Meine Filme sind wie meine Kinder“, sagte Spielberg. „Ich habe keinen Liebling.“

Derzeit arbeite er an keinem neuen Film. Er sei zuletzt sehr mit zwei Projekten beschäftigt gewesen. Er habe „The Fabelmans“ schon gedreht, bevor seine Musical-Verfilmung „West Side Story“ in die Kinos kam. Das alles sei sehr zeitraubend gewesen. Nun wisse er nicht, was er als nächstes tun solle. „Das ist einerseits ein schönes Gefühl, aber auf der anderen Seite ein schreckliches Gefühl.“ Zwar habe er nun Kontrolle über sein Leben und könne machen, was er wolle. „Aber ich muss arbeiten und ich liebe es zu arbeiten.“

Zum Filmemachen lasse er sich heute genauso motivieren wie zu seinen Anfängen als Filmemacher, sagte Spielberg. Es seien die gleichen cinematografischen Kräfte. „Was mich ergriffen hat als kleines Kind ist ein Gefühl, das ich nach wie vor habe.“ Ein gutes Buch, ein gutes Drehbuch, eine gute Idee in einen schönen Film zu machen. Das Filmemachen sei für ihn immer das Wichtigste im Leben gewesen - und es werde wohl auch immer so bleiben. „Abgesehen von der Geburt meiner Kinder“, sagte Spielberg.