Berlin. Kann ein heterosexueller Mann eine Transfrau verkörpern? Der britische Schauspieler Eddie Redmayne hat es getan, würde es aber nicht noch einmal machen.

Oscar-Preisträger Eddie Redmayne bereut nach eigenen Worten seinen Auftritt als Transfrau in dem Drama "The Danish Girl".

Auf die Frage, ob er die Rolle heute nochmal spielen würde, antwortete er in "The Sunday Times": "Nein, ich würde das jetzt nicht mehr machen. Ich habe den Film mit den besten Absichten gedreht, aber ich denke, es war ein Fehler", sagte der 39-jährige Brite.

"The Danish Girl" (2015) von Regisseur Tom Hooper erzählt die Geschichte der Künstlerin Lili Elbe. Als Einar Wegener geboren, steht sie für ihre Frau, die Künstlerin Gerda, Modell und merkt, dass sie als Frau leben will. Redmayne spielte Wegener, Alicia Vikander gewann für ihre Rolle als Gerda einen Oscar.

Doch der Film wurde dafür kritisiert, dass ein Mann, der sich mit seinem bei der Geburt zugeschriebenen Geschlecht identifiziert, einen Transmenschen spielte. In "The Sunday Times" führte Redmayne die Debatten über das Casting bei Filmen auf mangelnde Repräsentanz zurück: "Viele Menschen haben keinen Stuhl am Tisch", sagte er. Solange es keine Angleichung gebe, würden diese Debatten auch weiterhin geführt werden.

Im August hatte Alicia Vikander Redmaynes Darstellung gelobt und Verständnis für die Kritik gezeigt: "Ich habe volles Verständnis für die Kritik, die geäußert wurde, denn wir müssen Veränderungen herbeiführen und dafür sorgen, dass Transfrauen und -männer tatsächlich einen Fuß in die Tür und Arbeit bekommen", sagte sie der Nachrichtenseite "Insider.com".

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