Berlin. Wie sieht die Zukunft des Lokaljournalismus aus? Dieser Frage geht der Film “Die letzten Reporter“ nach und begleitet Journalisten bei ihrer Arbeit in Lokalredaktionen. Wird es eine Antwort geben?

Wer sind die Menschen hinter der Lokalzeitung? Diese Frage stellt der Dokumentarfilm "Die letzten Reporter", der Journalistinnen und Journalisten von "Schweriner Volkszeitung", "Landeszeitung Lüneburg" und "Osnabrücker Nachrichten" in ihrem Alltag begleitet.

Beobachtend wird gezeigt, was die Lokalreporter antreibt und auch herausfordert. Dabei überlässt der rund 90-minütige Film von Jean Boué das Erzählen ganz den Protagonisten.

Schwerpunkt ist dabei ist vor allem die Nähe zur eigenen Stadt und den Leserinnen und Lesern. Auf dem Fußballplatz geht es erst los, wenn der Sportreporter da ist. Journalist und Leser kennen sich beim Namen. Die Rentnerin ruft in der Redaktion an, um sich über fehlende Weihnachtsbeleuchtung zu beschweren - die Lokaljournalistin verspricht, den Grund in Erfahrung zu bringen. Diese enge Beziehung zur eigenen Leserschaft ist den Reportern wichtig, doch sie bedeutet auch Opfer zu bringen: An Wochenenden wird gearbeitet.

Ein weiterer Fokus des Films liegt auf dem digitalen Wandel, der viele Redaktionen in Deutschland herausfordert. "Wie kannst du das in der Praxis umsetzen? In deinem täglichen Redaktionsalltag?", fragt ein Sportreporter bei einem Workshop zum digitalen Arbeiten. Am Ende ist er laut der Darstellung im Dokufilm derjenige, der als Erster in der Sportredaktion Beiträge auch online postet.

Wie sieht die Zukunft des Lokaljournalismus aus? Eine Frage, die über dem ganzen Film schwebt, auch wenn "Die letzten Reporter" schlussendlich darauf auch keine Antwort hat. Die Doku zeigt eindrücklich, welche Menschen hinter den Zeilen der Lokalzeitung stehen, und hat es damit in die Vorauswahl zum Deutschen Filmpreis geschafft.

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