Berlin. Gerade erst hat Justin Timberlake bei der Amtseinführung von Joe Biden gesungen. Aber auch als Schauspieler tritt der Musiker immer wieder mal in Erscheinung. Demnächst in einem Drama auf Apple TV+.

Die Kinos bleiben zwar geschlossen, deswegen müssen wir aber nicht völlig auf Kinofilme verzichten. Ein paar Filmtipps für zu Hause.

DRAMA MIT TIMBERLAKE: Seine eigentliche Bestimmung hat Justin Timberlake zwar ohne Zweifel in der Musik gefunden - man denke an Stücke wie "Cry Me A River". Doch auch als Schauspieler hat sich der gebürtige Südstaatler immer wieder bewährt, etwa bereits vor 15 Jahren im packenden Drama "Alpha Dog".

Nun spielt der US-Star erneut in einem Drama und gibt in "Palmer" einen ehemaligen Footballstar, der nach vielen Jahren aus dem Knast kommt. Zurück im heimatlichen Louisiana schlüpft er bei Großmutter Vivian unter. Deren Nachbarin verschwindet eines Tages spurlos - und lässt ihren siebenjährigen Sohn zurück. Der von Timberlake gespielte Eddie nimmt sich des Jungen an.

Vorab veröffentlichte Ausschnitte zeigen einen vollbärtigen Mann mittleren Alters (Timberlake wird Ende des Monats 40!) mit rotgeränderten Augen, der wenig gemein hat mit dem aalglatten Boygroup-Star von einst. Weltweite Premiere feiert der Film am 29.1. bei Apple TV+.

HISTORISCHES MIT BELA B: Kein guter, kein rühmlicher Tag in unserer Geschichte ist der 30. Januar 1933: Der Tag, an dem Adolf Hitler von Reichspräsident Paul von Hindenburg zum Reichskanzler ernannt wurde. Ein Schicksalstag nicht nur für Deutschland, sondern schließlich auch für fast die ganze Welt.

In Florian Frerichs' "Das letzte Mahl" kommen am Tag der Machtergreifung die Mitglieder einer jüdischen Familie in Berlin zusammen. Die Glicksteins versammeln sich zu einem gemeinsamen Abendessen, bei dem sich sehr unterschiedliche Blicke auf das Ereignis offenbaren. Während etwa die junge Leah nach Palästina gehen möchte, will ihr 18-jähriger Bruder zum Fackelmarsch der Nazis.

Nach seinem Kinostart Anfang 2019 erscheint das unter anderem mit Bela B Felsenheimer (Die Ärzte) besetzte Drama nun am 30.1. auf DVD und Blu-ray (Apollo Film).

DOKU ÜBER GRETA: Über das Klima wird wenig gesprochen in Zeiten von Corona. Gut, dass es eine Dokumentation gibt wie "Ich bin Greta", die nicht nur Einblicke liefert ins junge Leben der wohl bekanntesten Aktivistin unserer Zeit, sondern die Klimakrise wieder in Erinnerung ruft. Kürzlich erst ist die Schwedin Greta Thunberg 18 geworden.

In seiner Doku aber nimmt uns Regisseur Nathan Grossman zunächst mit zurück in den Sommer 2018 - in die Zeit also, in der die bald weltumspannenden Klimaproteste der Fridays for Future damit begannen, dass sich ein schüchternes 15-jähriges Mädchen allein mit einem bemaltem Schild vors schwedische Parlament setzte.

Doch es geht nicht nur um Greta in dieser Doku, man lernt auch ihren Vater kennen, der sie bei Reisen begleitet; man sieht, welche innige Beziehung Greta zu Hunden hat. Einer der schönsten Momente: Greta, wie sie beim Smalltalk zu Emmanuel Macron sagt: "Ich bin ein Nerd." Der 90-Minüter, uraufgeführt 2020 bei den Festspielen von Venedig, ist derzeit in der ARD-Mediathek zu sehen.

GRUSEL MIT HILARY SWANK: "Das sind keine Menschen", so eine enigmatische Hilary Swank im Trailer zu einer düsteren, kontrovers diskutierten US-Horror-Satire, die auch als Kommentar zur Trump-Ära zu verstehen ist. Die zwar nun vorbei ist - wer aber Lust hat auf ein bisschen sinistre Unterhaltung von den Machern des umjubelten, oscarprämierten Gruselfilms "Get Out" (2017), der sollte hier wohl richtig sein.

Ja, es geht um Menschen, die wie Vieh gejagt werden, zum Abschuss freigegeben in einem perversen Spiel: Auf einem entlegenen Anwesen ruft eine elitäre Gruppe zur Menschenhatz. "Jedes Jahr entführt diese reiche Elite Normalos wie uns", Normalos, die aus ganz unterschiedlichen US-Staaten kommen, zunächst nichts ahnend auf einer Waldlichtung erwachend. Zwölf Fremde, die sich irgendwie behaupten müssen. Der Thriller "The Hunt" (engl. für die Jagd) ist ab 29.1. bei Sky zu sehen und ab 18 Jahren freigegeben.

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