Berlin. Die Filmbranche leidet unter den Corona-Maßnahmen. Um die Politik zu weiteren Hilfen zu bewegen, haben zahlreiche Filmschaffende einen offenen Brief an die Verantwortlichen geschickt.

Zahlreiche Filmschaffende haben die Politik in einem offenen Brief aufgefordert, in Zeiten der Corona-Krise das deutsche Kino zu unterstützen. "Die FAZ" veröffentlichte das Schreiben an Kulturstaatsministerin Monika Grütters und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier.

Darin heißt es, für die Kinofilmproduktionen, die wegen der Pandemie abgebrochen worden seien, hätten alle Filmförderungen einen Nothilfefonds entwickelt. Für kommende Filme fehle aber jede Absicherung der Produzenten für das Risiko eines Drehstopps wegen eines Covid-19-Falls.

Ohne eine solche Absicherung würden vor allem unabhängige Produzenten das Wagnis zu drehen, nicht länger eingehen können. "Das bedeutet bereits in den nächsten Monaten massives Produzentensterben, Arbeitslosigkeit für Filmschaffende und die Vernichtung großer Teile des deutschen Kinos. Die Gesellschaft verlöre damit auf nicht absehbare Zeit einen essenziellen Teil ihres kulturellen Nährbodens", heißt es weiter. Es gehe um Sofortmaßnahmen. "Zuvorderst benötigen wir eine Lösung für den fehlenden Versicherungsschutz, um das Risiko zukünftiger Dreharbeiten abzusichern."

Der Produzent Uli Aselmann sagte der "FAZ", denkbar sei ein "Rettungsschirm" in Form eines Fonds, in den Bundeskulturbeauftragte und Bundeswirtschaftsministerium einzahlen, abgesichert durch einen Kredit der Kreditanstalt für Wiederaufbau. Auch denkbar als Gewährsträger seien die Bundesländer, die sich besonders in der Filmförderung engagieren, die zum Bertelsmann-Konzern gehörenden Sender der RTL-Gruppe, Pro Sieben Sat 1 und auch die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ARD und ZDF.

Zu den Unterzeichnern gehören laut "faz.net" unter anderem Margarethe von Trotta, Caroline Link, Detlev Buck, Pepe Danquart, Andreas Dresen, Florian Gallenberger, Dominik Graf, Oliver Hirschbiegel, Volker Schlöndorff und Wim Wenders.