Venedig. Nick Cave bringt diesen Freitag ein neues Album heraus. Beim Filmfest Venedig läuft vorab eine Doku über die Arbeit an den Songs - und Caves Umgang mit einem schweren Schicksalsschlag.

Ein Jahr nach dem Tod seines Sohnes ist der Musiker Nick Cave beim Filmfest Venedig in einer sehr persönlichen Dokumentation zu sehen.

"Alles ist auseinandergebrochen, und ich habe versucht, daraus einen narrativen Sinn zu machen", sagt der 58-jährige Australier in der Doku "One More Time With Feeling", die am Montag in Venedig außer Konkurrenz gezeigt wurde. Der Musiker sprach immer wieder von einem "Trauma".

Caves Sohn Arthur war im Juli 2015 im Alter von 15 Jahren bei einem Sturz von Klippen in Südengland tödlich verunglückt. "Die Menschen sagen, er lebt im Herzen weiter", sagt Cave weiter. "Er ist in meinem Herzen, aber er lebt da nicht. Er lebt nicht mehr." Arthur hatte einen Zwillingsbruder, der auch kurz im Film zu sehen ist.

Cave, der nicht zur Pressekonferenz des Films kam, ist als Frontmann der Band Nick Cave and the Bad Seeds bekannt. Ihr neues Album "Skeleton Tree" erscheint an diesem Freitag. Die Doku "One More Time With Feeling" des Regisseurs Andrew Dominik wurde in Schwarz-Weiß und 3D gefilmt und beobachtet vor allem Caves Arbeit an dem neuen Album. Der Film ist an diesem Donnerstag in vielen Ländern in ausgewählten Kinos zu sehen.

Im Wettbewerb lief am Montag unterdessen die deutsche Koproduktion "The Untamed". Der Mexikaner Amat Escalante erzählt darin von einem alienartigen Wesen, das den Menschen extreme sexuelle Befriedigung bringt - die manchmal tödlich endet. "The Untamed" (Das Ungezähmte) wird so zu einer Metapher für intime Sehnsüchte und Instinkte. Escalante war 2013 für sein Drogendrama "Heli" in Cannes für die beste Regie ausgezeichnet worden.