Die derbe Komödie von Regisseur Seth Gordon driftet allzu rasch ins Unwahrscheinliche ab und wechselt mittendrin das halbherzig das Genre

Diana (Melissa McCarthy), pummelige Nervensäge aus Florida, ist ein Identitätsdieb. Sie ruft gutgläubige Menschen an, entlockt ihnen ihre Versicherungsnummer, fälscht die Kreditkarten und plündert die Konten. Aktuelles Opfer: Sandy Patterson (Jason Bateman), ein biederer Familienvater, der im fernen Denver als Finanzbuchhalter arbeitet. Erst wird Sandys Kreditkarte an der Tankstelle zurückgewiesen, dann wollen eifrige Cops ihn auf der Arbeit verhaften. Der Grund: Er habe in Florida öffentliches Ärgernis erregt. Zum Glück zeigt das Verhaftungsfoto, das von der dortigen Polizei gefaxt wird, Diana. Helfen kann oder will die Polizei aber nicht. Sandy bleibt nichts anderes übrig, als selbst nach Florida zu fliegen und mit Diana zurückzukehren.

Eine Geschichte um Identitätsverlust und Unschuld - das ist auf dem Papier ein Versprechen, das aber von Regisseur Seth Gordon ("Kill the Boss") nicht eingelöst wird. So wird das Handlungsgerüst nur mühsam von einer dramaturgischen Prämisse gestützt, die vor logischen Brüchen nur so strotzt und mit ihrer Unwahrscheinlichkeit ins Märchenhafte abdriftet. Zu allem Überfluss werden die Protagonisten auch noch von zwei Killern und einem Kopfgeldjäger verfolgt - die derbe Vulgarität des Beginns wandelt sich zu actionbetontem Slapstick mit Schießereien und Verfolgungsjagden, die nicht zu einer Komödie passen wollen.

Bewertung: belanglos

"Voll abgezockt" USA 2013, 111 Min., ab 12 J., R: Seth Gordon, D: Jason Bateman, Melissa McCarthy, Amanda Peet, Jon Favreau, täglich im Streit's (OF), in den Cinemaxx- und UCI-Kinos; Internet: www.voll-abgezockt-film.de