Regisseur Giuseppe Tornatore erzählt in “The Best Offer“ die Geschichte eines einsamen Auktionators, verbindet so Kunstkrimi mit Liebesdrama.

Virgil Oldman (Geoffrey Rush) ist Auktionator, und zwar einer der besten. Mit trockenem Humor und viel Kunstverstand führt er durch die Versteigerungen: "Zum ersten, zweiten, zum dritten ... Verkauft." Doch er ist auch ein einsamer Mann, der sich die Menschen vom Leibe hält. Schon die Handschuhe, die er ständig trägt, deuten darauf hin. Viel lieber umgibt er sich mit wertvollen Gemälden, die er selbst mit nicht immer astreinen Mitteln erstanden hat. Doch dann erhält er von Claire Ibbetson (Sylvia Hoeks), einer reichen Erbin, den Auftrag, den kostbaren Haushalt ihrer verstorbenen Eltern aufzulösen. Die junge Frau kriegt Oldman nie zu sehen, zu groß ist ihre Angst vor den Menschen. Seine Neugier ist geweckt ...

Der italienische Regisseur Giuseppe Tornatore gelangte mit "Cinema Paradiso" (1989) und "Die Legende vom Ozeanpianisten" (1998) zu Weltruhm. Filme, die von einer unbestimmten Sehnsucht getragen sind. Das ist bei "The Best Offer" nicht anders. Oldman ist ein Mann, der die Liebe zu einer Frau durch die Liebe zur Kunst ersetzt hat. Deswegen ist er der Falle, in die er tappt, nicht gewachsen. Was als ungewöhnliche Liebesgeschichte beginnt, endet darum als doppelbödiger Thriller, den man so - dank eines klugen Drehbuchs - nicht erwarten konnte.

Bewertung: empfehlenswert

"The Best Offer" Italien 2012, 131 Min., ab 6 J., R: Giuseppe Tornatore, D: Geoffrey Rush, Sylvia Hoeks, Jim Sturgess, Donald Sutherland, täglich im Koralle, Passage; www.thebestoffer.de