Eine deftige Komödie, mit der Regisseur Srdjan Dragojevic den Publikumspreis im Panorama der Berlinale 2012 gewann.

Der Serbe Limun (Nikola Kojo) ist ein ganz harter Kerl. Er hat im Krieg gekämpft, besitzt nun eine Sicherheitsfirma. Auf den Hals hat er sich eine Handgranate tätowieren lassen, selbstverständlich besitzt er einen Kampfhund. Seine weiche Stelle ist Verlobte Pearl (Hristina Popovi). Die möchte er gern heiraten, aber er würde am liebsten ihren Hochzeitsplaner Mirko (Goran Jevtich) loswerden, denn der ist schwul und Limun extrem homophob. Pearl stellt ihm ein Ultimatum. Limun soll mit seinen Leuten die Gay-Pride-Parade beschützen. Ausgerechnet er muss im ganzen Land umherreisen, um dafür Mitstreiter zu gewinnen. Feinde von gestern wie Kosovoalbaner, bosnische Muslime und Serben werden so zu Mitstreitern für eine ebenso ungewöhnliche wie gerechte Sache.

"Parada" ist eine deftige Komödie, mit der Regisseur Srdjan Dragojevic den Publikumspreis im Panorama der Berlinale gewann. Hier werden Vorurteile enttarnt und durch die Mangel gedreht. Subtil geht es dabei nur selten zu, denn um die Klischees zu entzaubern, muss man sie darstellen. Aber die Idee, nationalen Chauvinismus mit sexuellen Vorurteilen und Diskriminierungen zu kombinieren, ist trotzdem überzeugend gelungen. Die Darsteller übertreiben hemmungslos, sind aber gerade in ihrem Bekenntnis zum politisch Inkorrekten sehr überzeugend.

Bewertung: empfehlenswert

"Parada" Serbien/Kroatien/Mazedonien/Slowenien 2012, 115 Min., ab 12 J., R: Srdjan Dragojevic, D: Nikola Kojo, Milos Samolov, Hristina Popovi, täglich im Abaton (auch OmU); www.parada-film.de