Ehemals hässliches Entlein, heute stolzer Schwan kehrt in die Provinz zurück. “Immer Drama um Tamara“ unterhält bissig und liebevoll.

Ärmelloses knallrotes Top, viel zu knappe Hotpants: Als Tamara Drewe (Gemma Arterton) in ihren Geburtsort Ewedown, ein Provinznest in der englischen Grafschaft Dorset, zurückkehrt, zieht sie die Blicke aller auf sich - die skeptischen der Frauen und die anerkennenden der Männer. Tamara war mal ein hässliches Entlein. Doch eine Nasenkorrektur und ein cooler Job (Kolumnistin beim "Independent") haben aus ihr eine begehrenswerte junge Frau gemacht. Das findet nicht nur der erfolgreiche, selbstgefällige Krimiautor Nicholas Hardiment (Roger Allam), sondern auch der schreibgehemmte Thomas-Hardy-Experte Glen (Bill Camp), der eitle Rockstar Ben (Dominic Cooper) und - Tamaras Jugendliebe Andy (Luke Evans), ein Naturbursche, der hier als Mädchen für alles arbeitet.

Der neue Film von Stephen Frears ("Die Queen") beruht auf der Graphic Novel "Tamara Drewe" der britischen Comicroman-Autorin Posy Simmonds. Die wiederum ließ sich von Thomas Hardys Roman "Am grünen Ende der Welt", 1874 geschrieben, beeinflussen. Frears macht daraus einen leichtgewichtigen, manchmal etwas zu aufgekratzten Schwank um die Irrungen und Wirrungen der Liebe, der ebenso bissig wie liebevoll eine scheinbare, in satten und freundlichen Farben aufgenommene Idylle hinterfragt.

++++- Immer Drama um Tamara GB 2010, 111 Min., ab 12 J., R: Stephen Frears, D: Gemma Arterton, Roger Allam, Bill Camp, Dominic Cooper, täglich im Abaton (OmU), Cinemaxx Dammtor, UCI Mundsburg, Zeise;

www.immer-drama-um-tamara.de