“New In Town“ zeigt vordergründige Sozialkritik, eine nervige Renée Zellweger und ist bloß eine lieblos heruntergekurbelte Romanze.

Hamburg. Lucy Hill (Renée Zellweger), leitende Angestellte in einem Lebensmittelkonzern, wird ins kalte Minnesota verbannt, um in einer dort ansässigen Fabrik ordentlich aufzuräumen. Will sagen: jeden zweiten Arbeiter zu feuern. Probleme hat sie damit keine - schließlich gehören derartige Kollateralschäden zur Erklimmung der Karriereleiter. Die Arbeiter selbst tragen ihr Schicksal mit Fassung. Ein freches Wort hier, ein falscher Handgriff dort - wäre doch gelacht, wenn man die arrogante Schickse nicht in die Flucht schlagen könnte.

Das hat mit der Arbeitswelt in Zeiten der Wirtschaftskrise und Globalisierung rein gar nichts zu tun, Millionen von Arbeitslosen wissen ein Lied davon zu singen. Doch es geht noch verlogener: Ein Gewerkschafter knackt den Panzer seiner blasierten Chefin. Von der Liebe beschwingt, machen sich die Turteltauben an die Rettung der Fabrik. Mit einem Mal ist man im Bereich der Fabel angelangt. Die angebliche Sozialkritik ist nur der Hintergrund für eine lieblos heruntergekurbelte Romanze. Wenn man schon derart auf den Arm genommen wird, dann bitte nicht von der Zellweger, diese Nervensäge. Wo ist Sandra Bullock, wenn man sie braucht?

+---- New In Town USA/Kanada 2009, 97 Min., o. A., R: Jonas Elmer, D: Renée Zellweger, Harry Connick jr., täglich im Cinemaxx Wandsbek, UCI Smart-City; www.newintown.senator.de