Der Film von Horatiu Malaele soll die Unmenschlichkeit totalitärer Staaten zeigen, irritiert aber vor allem sein Publikum.

Hamburg. Ein kleines Dorf irgendwo in Rumänien, wir schreiben das Jahr 1953. Mara (Meda Andreea Victor) und Iancu (Alexandru Bindea) wollen heiraten, mit viel zu essen, viel zu trinken, vielen Gäste und lauter Musik. Wer sagt denn, dass nur Emir Kusturica filmische Burlesken osteuropäischer Lebensfreude inszenieren kann, Regisseur Horatiu Malaele gibt sich ordentlich Mühe. Doch dann stirbt im fernen Moskau der olle Stalin und die Obrigkeit verordnet eine Woche Staatstrauer. Krach machen verboten! Das geht natürlich nicht lange gut. Aus der derben, karikaturhaft überzeichneten Komödie wird ein grausames Drama, das als Parabel für die Unmenschlichkeit totalitärer Staaten herhalten muss. Die Lebensfreude schlägt in hilflose Trauer um - irritiert verlässt man das Kino.

+++-- Stille Hochzeit - Zum Teufel mit Stalin Rum./Frkr./Lux. 2008, 87 Min., ab 12 J., R: Horatiu Malaele, D: Meda Andreea Victor, täglich im Alabama; www.stillehochzeit-film.de