Die Geschichte von Charles Dickens ist fast so bekannt wie die vom Christkind selbst und längst Teil unseres kollektiven Unbewussten.

Rund 50-mal wurde der Weihnachts-Klassiker von Dickens verfilmt. Jetzt fügt Technikvisionär Robert Zemeckis der mit den Mitteln der Groteske moralisierenden Fabel eine technisch aufgemotzte Variante hinzu, die auch als digitale 3D-Version anläuft. Zwingend ist die allerdings nicht.

Als Weihnachtsmuffel schlechthin ist Jim Carrey langnasig und mit spitzem Kinn unter einer verfremdenden Maske als geiziger Kotzbrocken Ebenezer Scrooge kaum wiederzuerkennen. Seine Mitmenschen beutet der Grobian schamlos aus. Als ihn in einer schlaflosen Nacht sein ebenfalls geiziger, verstorbener Geschäftspartner (Gary Oldman) aufsucht und ihm ein finsteres, einsames Ende voraussagt, macht sich Panik breit. Auf einer Traumreise versetzten ihn drei Weihnachtsgeister nacheinander in ein gescheitertes Liebesversprechen seiner Kindheit, die bedrückende Gegenwart seines armen Schreibers und an das triste, eigene Sterbebett. Der Geist der Weihnacht wird am Ende auch Scrooge noch in einen passablen Zeitgenossen verwandeln.

Die Idee der Besinnung auf das Wohl und Wehe der Mitmenschen ist von zeitloser Kraft. Und auch durch den mit inflationären Bildern zugekleisterten Kitsch eines Hollywoodmärchens nicht zu entzaubern. Dafür hätte es allerdings auch etwas weniger Realismus und etwas mehr Fantasie getan.

+++-- Eine Weihnachtsgeschichte USA 2009, 96 Min., ab 6 J., R: Robert Zemeckis, D: Jim Carrey, täglich im Cinemaxx Dammtor, Harburg, Wandsbek, Hansa-Center, UCIs Mundsburg, Othmarschen, Smart-City