Mit unermüdlicher Energie sang sich der deutsche Bariton zum Weltruhm. Die Doku zeigt ein vielschichties Bild des Sängers.

"Er war ein Besessener", erinnert sich Hermann Preys Frau Anna an ihren 1998 verstorbenen Mann und damit ist schon viel über diesen Bariton von Weltrang gesagt, der sein Leben der Kunst unterordnete. Der weder sich noch seine Familie schonte, um unablässig von Konzerthalle zu Konzerthalle, von Opernbühne zu Opernbühne ziehen zu können. Der zwischendurch noch Operetten sang und eine Unterhaltungsshow im Fernsehen hatte. Ein prallvolles Leben also, das die Regisseure Michael Harder und Martin Blum in ihrer Doku "Stille meine Liebe" aufblättern, ohne jedoch der Versuchung zu erliegen, hier lediglich Karrierestationen nachzuerzählen. Im Gegenteil, dem Regieduo gelingt es mit leichter Hand, ein vielschichtiges Bild des Weltstars zu entwerfen - auch dank des exklusiven Filmmaterials, das den privaten Prey zeigt. Dazu kommen Mitschnitte von Liederabenden, zum Beispiel in Japan, wo der Sänger wie ein Popstar verehrt wurde. Ein für Prey-Fans und -Novizen sehenswerter Film.

++++- Prey - Stille meine Liebe 80 Minuten, o. A., R: Michael Harder, Martin Blum, Sa im Abaton, So/Di im Magazin; www.stille-meine-liebe.de