“Das ist keine Liebesgeschichte!“, erklärt der Erzähler zu Beginn von “(500) Days Of Summer“. Was stimmt - und auch wieder nicht.

Tatsächlich geht es in der Romanze um die große, alles überstrahlende Liebe. Nur dass die irgendwie nicht funktioniert. Jedenfalls nicht so, wie es sich Tom (Joseph Gordon-Levitt), Autor in einer Agentur für Glückwunschkarten, ersehnt. Und das, obwohl mit der süßen Summer (Zooey Deschanel) eines Tage die Frau seines Lebens ins Großraumbüro tritt. Die ist es, auf die er so lange gewartet hat, weiß Tom genau. Umso mehr, als sich plötzlich herausstellt, dass es sich bei der Angebeteten um einen Fan der Band The Smiths handelt. Eine Seelenverwandte also! Bis zum ersten Kuss am Kopierer dauert's gar nicht lange und Tom fühlt sich wie auf Wolke sieben - jedenfalls bis die Idylle erste Risse bekommt, denn im Gegensatz zu ihm glaubt Summer trotz gemeinsam verbrachter Tage und Nächte nicht, die große Liebe gefunden zu haben.

Die Liebe ist ein seltsames Spiel, und Erinnerungen sind nicht chronologisch geordnet - diesen beiden Grundgedanken folgt Marc Webb in seinem Regie-Debüt "(500) Days Of Summer", das wild zwischen den insgesamt 500 Beziehungstagen hin und her springt. Da ist es von Herzklopf-Momenten im Fahrstuhl bis zu einem misslungenen Spaß im Plattenladen nur ein kurzer Weg, und auf den ersten aufregenden Sex folgt schon bald der ernüchternde Anfang-vom-Ende-Satz: "Ich brauch heute mal Zeit für mich." Dabei geht es Webb nie um eine ausgewogene Beziehungsgeschichte, bei der beide Seiten zu Wort kommen. Tom schildert einfach sympathisch-subjektiv und mit sanft-melancholischem Humor die Höhen und Tiefen einer Beziehung, deren Scheitern er lange Zeit nicht wahrhaben will. "Es gibt viele Fische im Meer", versucht seine 13-jährige Schwester zu trösten. "Ja, aber das sind alles nur Guppies" antwortet der Untröstliche - und wird am Ende doch noch Licht am Ende des Tunnels sehen...

++++- (500) Days Of Summer USA 2009, 95 Minuten, o. A., R: Marc Webb, D: Joseph Gordon-Levitt, Zooey Deschanel, Geoffrey Arend, Matthew Gray Gubler, täglich im Abaton, Cinemaxx, UCI Othmarschen; Internet. www.500-days-of-summer.de