Ein riesiger Supermarkt in Montevideo. Hier arbeitet der bullige, zurückhaltende Jara (Horacio Camandulle) als Wachmann. Leidenschaftslos tritt er spät abends seinen Dienst an, um ohne Interesse auf einen Bildschirm zu starren.

Zuhause vertrödelt er den Tag vor dem Fernseher, gelegentlich arbeitet er als Türsteher in einer Disco. Eines nachts bemerkt er auf dem Monitor die neue Putzfrau Julia (Leonor Svarcas). Fast so etwas wie Liebe auf den ersten Blick, wenn Jara zu leidenschaftlichen Gefühlen fähig wäre. Von nun an folgt er ihr - erst mit der Kamera, dann zu Fuß. Doch bis er sie endlich anspricht, ist der Film fast vorbei.

Regisseur Adrían Biniez macht es dem Zuschauer nicht leicht. Kaum, dass gesprochen wird, kaum, dass die Dramaturgie von der steten Wiederholung derselben Tätigkeiten abweicht. Und doch gelingt ihm das Porträt eines traurigen Mannes, der hartnäckig nach ein bisschen Lebensglück strebt. Der Humor des Films ist sehr lakonisch und verhalten. Man muss schon genau hinsehen, um ihn zu entdecken.

+++-- Gigante Uruguay/Argentinien/D 2007, 88 Min., ab 6 J., R: Adrían Biniez, D: Horacio Camandulle, Leonor Svarcas, im 3001 (OmU), Abaton, Zeise; www.gigante-derfilm.de