Auch das noch. Kaum hatte man sich gefreut, dass Uwe Boll, der Schuldige an “Postal“ und “Bloodrayne“, eine kleine Schaffenspause einlegt, kommt Jan Henrik Stahlberg (der aus “Muxmäuschenstill“) daher, um ihm Konkurrenz als schlechtester Regisseur der Gegenwart zu machen.

Dabei könnte die Geschichte dieses Machwerks auch seine eigene sein, nämlich völlig talentfrei berühmt zu werden. Stahlberg, der sich auch als Co-Produzent, Drehbuchautor und Hauptdarsteller auf die Gehaltsliste setzte, erzählt von den hanebüchenen Irrungen eines gewissen Johannes Selinger (Stahlberg), der mit zwei Kumpels nach schmachvollem Scheitern in Deutschland in die USA abhaut. Doch wie wird man berühmt, wenn keiner zusieht? Man lässt sich vor laufenden Kameras erst einen Arm amputieren, und dann vielleicht noch einen zweiten. Zu dumm nur, dass Johannes von einer Sexbombe in die Freuden der Liebe eingeweiht wird. Jetzt mag er nicht mehr sterben - obwohl endlich ganz Amerika bereit wäre, dabei zuzusehen.

Die Geschmacklosigkeit ist natürlich gewollt. Stahlwerk und seine Mitstreiter gefallen sich darin, zu provozieren und großspurig auf den Putz zu hauen. Dabei schießen sie bedenkenlos auf alles und jeden, von Scharfsinn keine Spur. Ein ätzende Satire, die sich über Medienhysterie und Castingsshows lustig macht, braucht schon ein paar Ideen mehr.

+---- Short Cut to Hollywood Dtl. 2007, 94 Min., ab 16 J., R: Jan Henrik Stahlberg, Marcus Mittermeier, D: Jan Henrik Stahlberg, M. Mittermeier, täglich im UCI Othmarschen; www.short-cut-to-hollywood.de