Der Zuschauer beobachtet Erzieherin Lisette bei ihrer Arbeit mit den Kindern. Er sieht, wie sie Streit schlichtet oder den Vier- bis Fünfjährigen vorliest.

"Heute fängt mein letztes Jahr im Kindergarten an. Das letzte von 33 Jahren. Ich hoffe, dass ich noch ein gutes Jahr mit den Kindern verbringen kann, bevor ich dann für immer aufhöre." Mit diesen Worten der Erzieherin Lisette beginnt die Doku "Lisette und ihre Kinder" von Regisseurin Sigrid Klausmann und Produzent Walter Sittler. Die beiden hatten selbst drei Kinder im "Kleinen Kindergarten" und setzten der Frau, der sie so viel verdanken, nun ein filmisches Denkmal.

Dabei stehen nicht pädagogische Diskurse im Vordergrund, vielmehr wird Lisette bei ihrer Arbeit mit den Kindern beobachtet. Wir sehen, wie sie Streit schlichtet, den Vier- bis Fünfjährigen vorliest oder sie darin bestärkt, den eigenen Bedürfnissen nachzuspüren. Untermalt von den fröhlichen Klängen des Stuttgarter Musikers Putte ist eine Frau zu erleben, bei der wohl jeder seine Kleinen gern untergebracht wüsste. Über eine Lauflänge von 75 Minuten trägt dieses Konzept der reinen Beobachtung allerdings nicht. Für Eltern, die Lisette kennen, ist der Film bestimmt eine schöne Erinnerung an vergangene Zeiten, doch für Außenstehende auf Dauer etwas ermüdend.

+++-- Lisette und ihre Kinder D 2009, 75 Minuten, o. A., R: Sigrid Klausmann, täglich im Koralle; www.lisette-film.de