Alice In Chains feiert am 10. August im Grünspan Wiederauferstehung.

Den Titel der ersten EP "We Die Young" von 1994 hat Alice-In-Chains-Sänger Layne Staley wohl ein wenig zu wörtlich genommen: Am 5. April 2002 starb er an einem verhängnisvollen Drogencocktail aus Heroin und Kokain. Und das ausgerechnet am achten Todestag Kurt Cobains.

Mit dem Nirvana-Frontmann teilt Alice In Chains nicht nur die Probleme mit toxischen Substanzen, sondern auch die Liebe zum typischen Seattle-Sound: verzerrte Gitarren, finstere Texte hervorgezerrt aus der Unterwelt des Unterbewusstseins. Von ihren Anfängen als Glam- und Hair-Metal-Band 1987 hat sich Alice in Chains rasch entfernt. Immer stärker dem Heavy Metal als dem Punk und dem Psychedelischen verpflichtet, sprang die Band Anfang der 90er-Jahre auf die von Seattle aus in die ganze Welt schwappende Grunge-Welle um Soundgarden und Pearl Jam auf. Ihr zweites Album "Alice In Chains" von 1995 verkaufte sich allein in den USA mehr als zwei Millionen Mal. Doch immer wieder verschwand die Band in der Versenkung. Gerüchte um Drogenprobleme von Sänger Staley machten die Runde; die depressiven Texte ließen in Bezug auf seinen Gemütszustand wenig Gutes erahnen. Der Rest ist ein weiterer trauriger Live-fast-die-Young-Mythos der Rockhistorie.

Seit 2005 haben sich die verbliebenen Mitglieder für einige Liveauftritte mit Gastsängern berappelt. Nun wollen sie dem vorzeitigen Bandtod endgültig von der Schippe springen. Mit William DuVall, dem ehemaligen Frontmann von Comes With The Fall, wurde erst Ersatz für zwei Tourneen gefunden, dann ein ständiges Bandmitglied am Mikrofon. Für September ist endlich ein neues Album angekündigt, das Gründungsmitglied und Gitarrist Jerry Cantrell mit den Worten kommentiert: "Jeder der Songs eignet sich großartig dazu, ihn live zu spielen." Davon können sich die Hamburger am 10. August im Grünspan überzeugen.

Alice In Chains Mo 10.8., 20.00, Grünspan (S Reeperbahn), Große Freiheit 58, Karten zu 31,25 im Vvk.; www.aliceinchains.com