Weimar. «Mut zum Chaos»: Eine Schau in Weimar beleuchtet das Leben einer Frau, die einen berühmten Nachnamen trägt. Sie hat in ihrer Zeit als Übersetzerin und Redakteurin gearbeitet.

Das Goethe- und Schiller-Archiv der Klassik Stiftung Weimar widmet der Schwiegertochter von Johann Wolfgang von Goethe eine eigene Ausstellung. Die Schau «Mut zum Chaos - Ottilie von Goethe» öffnet an diesem Freitag.

Im Mittelpunkt stehen nach Angaben der Stiftung vom Mittwoch die Tätigkeit Ottilie von Goethes als Übersetzerin sowie als Redakteurin des von ihr gegründeten mehrsprachigen Journals «Chaos». Auch ihre Rolle als wichtige Agentin des englischdeutschen Kulturtransfers wird demnach beleuchtet.

Als Zeugnisse der Zeit sind handschriftliche und gedruckte Gedichte, literarische Texte sowie Übersetzungen und Rezensionen zu sehen. Erstmals werden den Angaben nach Objekte aus dem Nachlass präsentiert, die von Goethes Selbstverpflichtung zum Erhalt des Goethe'schen Erbes dokumentieren und eine Rekonstruktion ihrer Privatbibliothek und ihrer Kunstsammlungen erlauben.

Das bewegte Leben und die Persönlichkeit Ottilie von Goethes waren den Angaben zufolge oft Thema von Novellen, Romanen und Romanbiografien. Im Fokus hätten dabei jeweils ihre Rolle als Schwiegertochter des berühmten Dichterfürsten, ihre unglückliche Ehe und ihre leidenschaftlichen Gefühle gestanden. Die Schau im Goethe- und Schiller-Archiv rücke hingegen ihr bislang kaum beachtetes intellektuelles Lebenswerk in den Mittelpunkt, hieß es.