Berlin. Nichts ist so, wie es auf den ersten Blick erscheint - zumindest nicht in den idyllischen Wäldern der Provinz Quebec. Die lokale Künstlerszene wird durch eine Leiche durcheinandergewirbelt...

In einem kleinen Ort im Osten Kanadas will eine Künstlerin einen großen Erfolg feiern. Aber der Triumph ihrer großen Ausstellung in Montreal verfliegt, als am Morgen der geplanten Feier eine Leiche im Garten der Künstlerin liegt.

Louise Penny lässt ihren Krimi "Bei Sonnenaufgang" mit einer klassischen Situation beginnen. Im Fortgang der Erzählung nimmt die Handlung dann eine eigene Richtung. Die Tote war eine bekannte Kunstkritikerin, die sich schon kritisch über die Künstlerin geäußert hatte. Die aus Montreal herbeigerufenen Polizisten erkennen bald, dass in der Künstlerszene des Ortes nur wenig so ist, wie es erscheint. Die meisten Menschen verstecken sich hinter Fassaden.

So wie beim Sonnenaufgang vieles in einem besonderen Licht erscheint, so regt auch dieser unterhaltsame, wenn auch etwas zu lang geratene Roman dazu an, erst einmal genau hinzuschauen, um nicht auf die falsche Spur zu kommen. Die kanadische Autorin Louise Penny hat mit ihren Romanen um Chief Inspector Gamache von der Kriminalpolizei Montreal große Erfolge erzielt.

"Bei Sonnenaufgang" ist bereits der siebte Gamache-Krimi, der in Deutschland erschienen ist. Neben dem erfahrenen und bedächtigen Ermittler spielt in allen Büchern der Handlungsort eine große Rolle. Der fiktive kleine Ort Three Pines in den idyllischen Wäldern der Provinz Quebec verleiht Pennys Romanen immer auch die angenehmen Seiten von Naturidylle und Fernweh.

- Louise Penny: Bei Sonnenaufgang. Kampa Verlag, Zürich, 474 Seiten, Euro 17,90, ISBN 978-3-311-12028-5.

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