Berlin. Naomi Ryland und Lisa Jaspers sind Gründerinnen. Jetzt sind sie unter die Autorinnen gegangen und bekritteln in der Start-up-Szene ein Festhalten an einem kaputten System und die männliche Dominanz.

Die Arbeitswelt ist in Bewegung. Neue Formen des Arbeitens wie das Homeoffice setzen sich in der Krise durch. In manchen Firmen versucht man sich schon seit längerem an einem weniger hierarchischen Führungsstil.

In der Start-up-Szene dagegen scheint vieles noch beim Alten zu sein. Das jedenfalls haben die beiden Gründerinnen Naomi Ryland und Lisa Jaspers leidvoll erfahren. In ihrem Buch "Starting a Revolution" kritisieren die Autorinnen ein "kaputtes System", das durch stereotypes, antiquiertes Alpha-Verhalten meist männlicher Investoren und Unternehmer gekennzeichnet ist.

Anhand ihrer eigenen Biografie zeigen sie, wie man eine Start-up-Kultur jenseits von Druck, Wettbewerb und Aggressivität schaffen kann. Besonders spannend sind ihre Geschichten von Gründerinnen, die sich mit einem alternativen Führungs- und Arbeitsstil durchsetzten. Dazu gehört etwa die Pionierin Joana Breidenbach, die Deutschlands größtes Spendennetzwerk betterplace.org gründete. Das Buch gibt insgesamt interessante Anstöße, die Arbeitswelt neu zu denken.

- Naomi Ryland/Lisa Jaspers: Starting a Revolution. Was wir von Unternehmerinnen über die Zukunft der Arbeitswelt lernen können, Econ Verlag, Berlin, 208 Seiten, 18,00 Euro, ISBN 978-3-430-21033-1.

© dpa-infocom, dpa:201013-99-923851/2