München. “Die Tote in der Sommerfrische“ hat die Autorin Elsa Dix ihren Roman genannt, der auf einer ostfriesischen Insel im Jahr 1912 spielt. Es geht um eine Tote, die in der Nordsee treibt.

Im mondänen Seebad Norderney trifft sich im Jahr 1912 die Hautevolee des Kaiserreiches. Für den Reporter Christian Hinrich genau der richtige Ort, um über die feine Gesellschaft zu schreiben.

Bei seinen Streifzügen über die Insel findet er eine ertrunkene junge Frau im Meer treibend. Die Spaziergängerin Viktoria Berg erkennt zu ihrem Entsetzen in der Toten eine frühere Angestellte ihrer Familie. Sie ist fest überzeugt, dass hier ein Mord vorliegen muss. Die Polizei legt sich jedoch schnell auf Selbstmord fest, um keine Unruhe auf die Insel zu bringen.

Viktoria und Christian sind empört und machen sich auf die Suche nach dem Täter. "Die Tote in der Sommerfrische" von Elsa Dix ist ein flott und unterhaltsam geschriebener Krimi. Das Lebensgefühl der Belle Epoque wird anschaulich eingefangen, aber auch soziale Gegensätze werden nicht ausgespart. Der einsetzende Tourismus, im Duktus der Zeit "Sommerfrische" genannt, entwickelt noch gesellschaftlichen Glanz, den der moderne Ballermann-Tourismus vermissen lässt.

- Elsa Dix: Die Tote in der Sommerfrische, Goldmann Verlag, München, 416 Seiten, 10,00 Euro, ISBN 978-3-442-49034-9.

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