Berlin. Der afroamerikanische Autor hat sich in seinem Werk viel mit gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten auseinandergesetzt, so auch in seinem zweiten Roman.

James Baldwin (1924-1987) war einer der profiliertesten amerikanischen Schriftsteller in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Wie viele afroamerikanische Autoren seiner Zeit setzte er sich mit der gesellschaftlichen Ungerechtigkeit auseinander.

Zunehmend spielten aber auch Themen wie Identität und Aufrichtigkeit in seinem Werk eine große Rolle. So auch in seinem zweiten Roman "Giovannis Zimmer" aus dem Jahr 1956, der jetzt in einer neuen Übersetzung vorliegt.

Im Mittelpunkt des kurzen Romans steht David, ein junger Amerikaner, der in Paris auf die Rückkehr seiner Freundin wartet und auf ihre Entscheidung, ob sie ihn heiraten will. Während er wartet, lernt er in einer Bar mehrere Männer kennen, die ihn in ihren Bann ziehen. Durch sie lernt David, sein eigenes Selbstbild und seine Lebensplanung in Frage zu stellen, sowohl, was seine sexuelle Orientierung betrifft, als auch hinsichtlich seines Platzes in der Gesellschaft.

In einem sehr informativen Nachwort zeigt Sasha Marianna Salzmann die Parallelen zu Baldwins eigenem Leben auf und die Schwierigkeiten, den Text zu veröffentlichen.

- James Baldwin: Giovannis Zimmer. Mit einem Nachwort von Sasha Marianna Salzmann, dtv Verlag, München, 208 Seiten, Euro 20,00, ISBN 978-3-423-28217-8.

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