Anna McPartlins dritter Roman hat eine Happy-End-Garantie. Die Autorin ist zum ersten Mal zu Gast in Deutschland.

Wird die, zugegeben, zuweilen berechtigte Seufzer-Frage "Was ist nur aus der Romantik geworden?" mit "Ich glaube, sie ist dem Feminismus zum Opfer gefallen" beantwortet, dann liest frau kein emanzipatorisches Alpha-Mädchen-Werk. Eher Rosamunde Pilcher. Oder einen Roman ihrer literarischen Enkelin Anna McPartlin. Die Mittdreißigerin aus Dublin schreibt Bücher, deren schmalzig-schöne Titel wie "Weil du bei mir bist", "So was wie Liebe" oder, ganz aktuell, "Wo dein Herz zu Hause ist" (Rowohlt, 477 Seiten, 8,95 Euro) Herzschmerz versprechen. Mit großem Erfolg, denn alle drei Romane der Irin schafften es umgehend in die Bestsellerlisten. Warum? Weil die Welt der Heldin noch in Ordnung ist. Und dann, aber nur kurz, mal eben doch nicht.

Wie bei Harri, 30, Tochter fürsorglicher Eltern, Schwester eines schwulen (huch) Zwillingsbruders und Verlobte eines gut aussehenden Traummannes. Den enttäuscht sie bitter, als sie am geplanten Hochzeitstage nicht vor Rührung weinend vorm Traualtar steht, sondern vor Panik heulend im Krankenhaus landet. Diagnose (jetzt nicht der Ärzte, sondern von Harri selbst): "Irgendwas kann mit mir nicht stimmen." Tatsächlich haben Harris Vorzeigeeltern 30 Jahre lang ein Geheimnis bewahrt. Welches, wollen wir hier nicht verraten. Um es mit der Autorin zu sagen: "Um wieder richtig leben und lieben zu können, muss Harri einen schweren Weg antreten."

Jedenfalls bis zum Happy End.

Anna McPartlin So 13.9., 12.00, Imperial-Theater (U St. Pauli), Karten 12 Euro