Hamburg Ballett

Motten fressen Ballettröckchen: Tutu-Spender gesucht

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Tutus in Aktion bei „Illusionen - wie Schwanensee“ in der Staatsoper. Damit das Röckchen nicht auseinanderfällt, wird Geld gesammelt.

Tutus in Aktion bei „Illusionen - wie Schwanensee“ in der Staatsoper. Damit das Röckchen nicht auseinanderfällt, wird Geld gesammelt.

Foto: Kay Nietfeld / dpa

Für die Schwanensee-Choreografie werden viele weiße Tutus gebraucht. Großzügige Spender erhalten eine ganz besondere Belohnung.

Hamburg.  Sie sind, neben den Spitzenschuhen, das Symbol schlechthin für den Balletttanz: die meist abstehenden Tüllröcke der Ballerinas mit dem sprechenden Namen „Tutu“. Eine Choreografie, die nahezu jede und jeder vor Augen hat, dürfte der berühmte „weiße Schwanenakt“ in der epochalen „Schwanensee“-Choreografie von Marius Petipa und Lew Ivanow mit dem Auftritt der Schwanenkolonie sein, ein Bild von streng synchron agierenden Tänzerinnen in ebensolchen Tutus, das auch Hamburgs Ballettchef John Neumeier in seiner Neuinterpretation des Klassikers rekonstruiert hat.

Für den 11. Februar 2023 plant das Hamburg Ballett die Wiederaufnahme von Neumeiers „Illusionen – wie Schwanensee“ an der Hamburgischen Staatsoper. Und wendet sich dafür nun mit einer kuriosen Bitte an die Öffentlichkeit: Damit die Schwäne in ihrer ganzen Tüll-Pracht auf der großen Bühne tanzen können, fertigt die Kostümabteilung der Oper derzeit in Zusammenarbeit mit einer Hamburger Gewandmeister-Werkstatt die weißen Schwanen-Tutus für alle Ensemble-Tänzerinnen neu an – ein enormer Aufwand, der einen sechsstelligen Betrag kostet. Weshalb die Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper und des Hamburg Balletts Publikum und Mäzene zur Tutu-Spendenkampagne aufruft.

Hamburg Ballett: Ab einer Spende von 500 Euro kann man Tutu-Pate werden

„Seit der Uraufführung von John Neumeiers Ballett im Jahr 1974 mit 168 Vorstellungen in Hamburg plus weiteren auf diversen Gastspielen wurden die Kostüme nicht restauriert und die vielen Jahre haben deutliche Spuren an den Tutus hinterlassen“, teilt die Staatsoper mit. Mottenfraß, Risse, die Details sind leicht vorstellbar.

Aber das Problem ist ein zu lösendes: Jeder könne sich mit einer Spende an den Neuanfertigungen beteiligen. Den besonders Großzügigen winkt sogar eine Tutu-Patenschaft: Bei einem Betrag von mindestens 500 Euro wird man Pate für das Kostüm einer Gruppentänzerin, für 750 Euro übernimmt man die Patenschaft für das Tutu einer Solotänzerin – und mindestens 1500 Euro werden für die Patenschaften eines Tutus der Hauptfiguren Odette oder Odile fällig. Es ist gewissermaßen eine Gabe für die (vorläufige) Ewigkeit: Die Patinnen und Paten dürfen nicht nur an einer nicht öffentlichen Hauptprobe (samt Fotomöglichkeit) von „Illusionen – wie Schwanensee“ teilnehmen, ihre Namen werden außerdem direkt ins Kostüm eingearbeitet.

Wer Spenderin oder Tutu-Pate werden möchte, sollte eine E-Mail an info@opernstiftung-hamburg.de unter Angabe des Namens, der Anschrift, der Telefonnummer und natürlich der Spendensumme schreiben.

( msch )