Hamburg. Das Coverfoto sagt eigentlich schon alles. So wie Omar Sosa und Marialy Pacheco da fest die Hände halten, so ist auch die musikalische Beziehung der beiden: unverbrüchlich und von großer Intimität. Beide kommen aus Kuba, haben trotz des Altersunterschieds (er ist 57, sie 39) dieselben musikalischen Wurzeln und lassen nun auf „Manos“ (Skip Records) ihren Ideen gemeinsam freien Lauf. Wie diese sprudeln, zeigt schon die Lauflänge der einzelnen Tracks, die meist um zwölf Minuten liegt.
Da ist die Begeisterung bei jedem Ton der Pianisten, die sich die Bälle nur so zuwerfen, spürbar und überträgt sich auf das Publikum, das bei diesem Livemitschnitt bisweilen ordentlich mitklatscht – insbesondere beim geradezu rauschhaften „Angustiado“. Und wenn Marialy Pacheco am Ende von „Metro“ plötzlich auflacht, dann ist das Ausdruck eines fröhlichen Überwältigtseins von der Magie des Augenblicks. Ein Album, wie gemacht für den sonnendurchfluteten Sommer.
„Giulia“ von melancholischem Grundton geprägt
Die Fülle des Wohlklangs, sie ist auch der Markenkern von Triosence, der Band von Bernhard Schüler (Piano), Omar Rodriguez Calvo (Bass) und Tobias Schulte (Schlagzeug). Wobei ein dezent melancholischer Grundton sich auf „Giulia“ (Sony Music) durch Kompositionen wie „Odd Times“ oder „Armando’s Farewell“ zieht.
In welcher Tradition Triosence steht, zeigt „Needless To Say“, eine Hommage an den großen Bill Evans, und doch klingt jede der elf Nummern frisch. Vor allem natürlich das sehr passend betitelte „No Risk, No Fun“, bei dem die Musiker sich selbst mal ordentlich von der Kette lassen. Die Amarenakirsche auf dieser fabelhaften Modern-Jazz-Sahnetorte: drei Stücke, bei denen Paolo Fresu mit Trompete oder Flügelhorn für eine Extraportion unbestimmter Sehnsucht sorgt.
"Die Leute haben uns auf Händen getragen"
„Ich konnte mein Glück kaum fassen. Wir hatten einen unheimlichen Spaß, die Leute haben uns auf Händen getragen“, sagt Schlagzeuger Wolfgang Haffner über die Tour mit seiner Dream Band, die ihn im November vergangenen Jahres auch in die Hamburger Laeiszhalle führte.
Jetzt ist mit „Live In Concert“ (Act Music) eine Art Best-of dieser Tournee erschienen; zwar stammen die Aufnahmen aus Bremen, Baden-Baden und Nürnberg, doch auch Hamburger Konzertbesucher (und nicht nur die) werden ihre Freude an insgesamt 20 Stücken haben, bei denen unter anderem Stars wie Randy Brecker (Trompete) und Nils Landgren (Posaune) ihre Klasse in den Dienst des großen Ganzen stellten. Jede Menge Haffner-Kompositionen, aber auch Klassiker von Nat Adderley oder Miles Davis. Es war und ist ein Fest.
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