Hamburg. Wenn es draußen kalt ist, wird es drinnen gemütlich – mit Alben von Eberhard Weber, Jorge Rossy und dem Ilario Ferrari Trio.

Es gibt Musikerinnen und Musiker, die erkennt jeder sofort – ohne ein Experte mit 10.000 Alben im Regal und jahrzehntelanger Hörerfahrung zu sein. Einfach weil ihr Klang so völlig unverwechselbar ist. Im Jazz gehört Gitarrist Pat Metheny ebenso in diese Kategorie wie Saxofonist John Coltrane oder Trompeter Miles Davis; und am Bass führt kein Weg an Eberhard Weber vorbei, diesem Meister der sanften Melancholie, der sein Instrument wie kein Zweiter singen und in Melodiebögen schwelgen lässt.

„Once Upon A Time – Live In Avignon“ (ECM) zeigt nun einmal mehr, dass er dazu keine Begleiter braucht, sondern auch bei Soloauftritten (unter Einsatz eines Loop-Pedals) ein enormes Klangspektrum zu entfalten versteht. Mal unbestimmt-sehnsüchtig („Pendulum“), dann wieder groovend-perkussiv („Ready Out There“) oder auf den Spuren eines Klassikers („My Favorite Things“) ist dieser Kon­zertm­itschnitt aus dem Jahre 1994 so abwechs­lungsreich, dass die 45 Album­minuten viel zu schnell vorüber gehen.