Mitten auf der Geburtstagsfeier zum 50. einer Freundin rastet Paul (Christoph Maria Herbst) aus. Der Autor steckt fest. Er hat eine Schreibblockade, hat Erektionsstörungen, und dann will Emilia (Christiane Paul) auch noch eine Auszeit in ihrer Ehe. All das hat er irgendwie geschluckt. Aber als jetzt all seine Freunde, auch Emilia, die 50 als das neue 30 feiern, kann er nicht mehr an sich halten. Schreit alle zusammen, sie seien doch nur Mumien. Und erstickt die Party damit im Keim.
Eine großartige Szene für Christoph Maria Herbst, der hier einmal nicht als ewiges korinthenkackendes Ekel zu erleben ist, sondern in einer dramatischeren, vielschichtigeren Rolle. Leider verheddert sich sein Paul bei diesem großartigen Ausraster aber in Luftballons, die ihn zu Fall bringen.
„Es ist nur eine Phase, Hase“: Trostbuch für Alterspubertierende
Das ist symptomatisch für „Es ist nur eine Phase, Hase“. Die Buchvorlage von Maxim Leo und Jochen Gutsch war ein Ratgeber, ja ein Trostbuch für sogenannte Alterspubertierende, wenn die Pubertät quasi rückabgewickelt wird und die Potenz schwindet. Florian Gallenberger erzählt das in seiner Verfilmung als augenzwinkernde Ehekrise, die kräftig an der Mannesehre rührt.
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Doch auch wenn dabei immer wieder tiefe Wahrheiten ausgesprochen werden, gibt es ständig solche Ballons und andere Einfälle, die den Film in gewohnte Komödienbahnen lenken sollen. Das ist ein bisschen schade, da wäre bei allem Spaß doch noch mehr drin gewesen.
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