Hamburger Museum

Weltweit einmalig: Kunsthalle stellt Max Beckmann online

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Max Beckmann: „Selbstbildnis Florenz“ in der Hamburger Kunsthalle. Am Freitag schaltet das Museum das weltweit erste Online-Werkverzeichnis aller Gemälde Max Beckmanns frei.

Max Beckmann: „Selbstbildnis Florenz“ in der Hamburger Kunsthalle. Am Freitag schaltet das Museum das weltweit erste Online-Werkverzeichnis aller Gemälde Max Beckmanns frei.

Foto: Sinje Hasheider / © VG Bild-Kunst, Bonn 2020 © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Sinje Hasheider

Da das Hamburger Museum coronabedingt geschlossen hat, können Kunst-Interessierte nun digital die Werke von Beckmann studieren.

Hamburg. Digitale Sichtbarkeit ist für die pandemiebedingt geschlossenen Museen gegenwärtig das Gebot der Stunde. Kunst-Interessierte können leider auch die aktuelle, beim Publikum stark gefragte Schau „Max Beckmann – männlich weiblich“ in der Hamburger Kunsthalle derzeit nicht besuchen.

Wer trotzdem mehr über die Werke des Künstlers Max Beckmann (1884-1950) erfahren will, kann diese ab sofort digital studieren. Am Freitag (15. Januar) um 15 Uhr schaltet die Hamburger Kunsthalle das weltweit erste Online-Werkverzeichnis aller Gemälde Max Beckmanns frei. Unter https://beckmann-gemaelde.org können sich Besucher weltweit und kostenfrei durch 843 Gemälde des Künstlers in farbiger Abbildung klicken und Informationen zu mehr als 5100 Publikationen, mehr als 1350 Ausstellungen, 2500 Personen, 1100 Institutionen, 264 Auktionen und 129 Archivmaterialien abrufen.

Kunsthalle: Digitale Werkverzeichnis soll stetig aktualisiert werden

Wer tiefer in Leben und Werk von Beckmann einsteigen will, kann sich anhand diverser Filterfunktionen durch 10.000 Datensätze bewegen, die mit den Bildern verbunden sind. Angestoßen hat dieses außergewöhnliche Projekt, das sich sowohl für Forschungsrecherchen als auch privates Interesse eignet, die Kaldewei Kulturstiftung. Mit dem Aufbau des Werkverzeichnisses hat sie eigens die Kunsthistorikerin Anja Tiedemann beauftragt.

Und das ist kein einmaliges Bekenntnis zur Kunst. Das Werkverzeichnis soll stetig aktualisiert und weiterentwickelt werden. Hierzu ermöglicht die Kaldewei Kulturstiftung sogar eine eigene Personalstelle in den Räumen der Hamburger Kunsthalle. Diese ruft zudem ein „Beckmann Forum“ ins Leben, eine Art Forschungszentrum für Künstler, das einen lebendigen, internationalen Austausch mit Museen, Archiven und Universitäten ermöglichen soll.

Kunsthalle wird noch stärker ein Zentrum der Beckmann-Forschung

Die Hamburger Kunsthalle wird damit noch stärker als bisher zu einem Zentrum der Beckmann-Forschung. Sie ist dafür der ideale Ort, denn seit jeher liegt ihr Schwerpunkt in der Klassischen Moderne. Mit 21 Ölbildern verfügt sie zudem weltweit über den drittgrößten Bestand an Gemälden Beckmanns.

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Bereits der erste Nachkriegsdirektor Carl Georg Heise hat diese Tradition begründet, die sich unter den nachfolgenden Direktoren kontinuierlich fortsetzte. Bleibt die Hoffnung, dass die aktuelle Ausstellung „Max Beckmann weiblich-männlich“, die bis zum 14. März verlängert wurde, bald wieder zugänglich sein kann. Die Ausstellung setzt sich vor allem mit den häufig mehrdeutigen Rollen von Weiblichkeit und Männlichkeit in den Werken Max Beckmanns auseinander. Neben zahlreichen Leihgaben sind auch etliche Werke aus dem Sammlungs-Bestand ausgestellt. Bekannte Doppelporträts mit den Ehefrauen sind darunter, aber auch mythologische und biblische Figurenbilder.

Max Beckmann Online-Werkverzeichnis ab 15.1., 15 Uhr: https://beckmann-gemaelde.org

( asti )