Berlin. Die Musik-und Clubszene leidet im Moment gewaltig. Die Ärzte machen sich große Sorgen.

Die Berliner Punkband die Ärzte sorgt sich um die Zukunft der Kulturszene in der Coronakrise. Veränderungen seien schwer abzusehen und eine Frage der Zeit.

"Wenn das noch zwei Jahre geht, wird es keine Clubs mehr geben", sagte Gitarrist Farin Urlaub (56 - Geburtstag am 27. Oktober) der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vor Veröffentlichung des neuen Albums "Hell" (VÖ 23.10.). "Dann wüsste ich nicht, wo der Nachwuchs herkommen soll. Auf welcher Bühne soll der dann groß werden?"

Die Ärzte hatten bereits mit einer Spendenaktion um Unterstützung für Berliner Clubs geworben. "Eine Welt ohne Kultur, in der möchte ich nicht leben müssen", sagte Farin nun.

Bassist Rodrigo Gonzalez (52) kann sich eine Veränderung der Musikszene vorstellen. "Vielleicht wird es wieder so wie früher in den 80ern. Da hat man viel in der Provinz gespielt hat, so kleinere Dinge wie Freies Haus der Jugend, Jugendzentrum", erinnerte sich Gonzalez. "Vielleicht geht es wieder dahin, weg von den Club in den Großstädten, in den Zentren, wo internationale Bands spielen." Das könnte aus Sicht des Musikers vielleicht sogar ganz interessant werden. "Dann kann man da irgendwie anfangen, aber das ist auch das einzig Positive, was ich sehe."

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