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Kunst-Jungstar Löwentraut hilft dem Nachwuchs

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Leon Löwentraut (22) ist Teil des Netzwerks „Be A Move“.

Leon Löwentraut (22) ist Teil des Netzwerks „Be A Move“.

Foto: André Hirtz

Zur Finissage der „Sylt Air Fair“ kommt auch der Künstler Ben Buechner nach List. Kombination von Street-Art mit Bildhauerei.

List/Hamburg.  Eigene Ausstellungen hatte Leon Löwentraut in mehreren deutschen Metropolen, außerdem in Basel, London, New York und Singapur. Vor einigen Jahren schon wurden vom Jungstar der internationalen Kunstszene bei einer Schau in Hamburg alle 13 ausgestellten Bilder verkauft. Noch bis zur Halbzeit der Hamburger Herbstferien ist der 22 Jahre alte Wahl-Düsseldorfer gut 200 Kilometer weiter nördlich präsent – in List als Teil der „Sylt Art Fair“.

Die Bilderschau in Deutschlands nördlichster Stadt zeigt in der Neuen Bootshalle am Hafen 5 Werke von fast 20 bedeutenden Künstlern der Gegenwart. Der junge expressionistische Löwentraut, bekannt für forsche Töne („Picasso ist mein absolutes Vorbild“) und für überaus kräftige Farben, ist mit seinem Gemälde „Der Schwertkämpfer“, der „Bali Serie 3“ (Acryl auf Leinwand) und der handübermalten Grafik „Different Minds 1“ vertreten. Jedoch denkt der Sohn einer Malerin, der bereits vor Jahren als „Wunderkind“ oder auch als „blonder Picasso“ apostrophiert wurde, nicht nur an sich.

Werke von Nachwuchskünstlern hängen neben Bildern von Gerhard Richter

Er hilft auch Nachwuchskünstlern, die teilweise älter sind als er selbst. Mit seinem Hauptgaleristen Dirk Geuer aus Düsseldorf machte sich Löwentraut dafür stark, dass drei vielversprechende, noch nicht so namhafte Künstler die Chance bekommen haben, ihre Werke ebenfalls im Rahmen der „Sylt Art Fair“ auszustellen – sie hängen jetzt neben denen von Weltstars wie Gerhard Richter, Günther Uecker, Jonathan Meese, Julian Schnabel oder Heinz Mack.

Ausgewählt wurden die Stuttgarter Fotografin Menja Stevenson, die mit surrealen Blickwinkeln die Grenzen der Fotografie neu ausloten will, die Berliner Malerin Anne Kutzner, deren Bilder Flüchtigkeit reflektieren, und der gebürtige Este Kennet Lekko aus Berlin, der intensive Farben sowie an Cartoons erinnernde Figuren und fragmentierte Wörter auf Textilien oder Leinwand verwendet – ein Grenzgänger zwischen Hoch- und Subkultur. „Wir müssen alles tun, damit Künstlern und Kulturschaffenden in der Krise geholfen wird. Ihre Situation ist wirklich dramatisch“, sagte Galerist Dirk Geuer, der den Nachwuchs mit dem Netzwerk „Be A Move“ nach Sylt holte. Zur Finissage an diesem Sonnabend führt Co-Kurator Nico Overkott mit Ben Buechner durch die Schau: Der in Berlin und auf Mallorca lebende Künstler kombiniert dank 3-D-Stencil-Sculpture-Technik jetzt Street-Art mit Bildhauerei, kreiert so „Cut-up-Art“.

„Sylt Art Fair“ bis 10.10., täglich 11.30–18.30, List/Sylt, Neue Bootshalle am Hafen 5, Eintritt frei, Finissage Sa 16.00–18.00 nur mit persönlicher Anmeldung unter office@artstar-verlag.de

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