Berlin/Hamburg. Komikerin Carolin Kebekus aus Köln, Sänger Sasha und „Panik-Präsident“ Udo Lindenberg aus Hamburg hatten zur Demo aufgerufen, Kulturschaffende aller Sparten kamen, Herbert Grönemeyer sprach vor dem Brandenburger Tor: Das Bündnis #AlarmstufeRot brachte am Mittwoch nach eigenen Angaben 15.000 Teilnehmer auf Berlins Straßen, um auf die Not der Veranstaltungsbranche aufmerksam zu machen. Laut Berliner Polizei waren es 6500. Die Branche, mit einer Million Beschäftigten und zuletzt 130 Milliarden Euro Jahresumsatz sechstgrößter Wirtschaftszweig des Landes, fühlt sich in der Corona-Krise von der Politik im Stich gelassen. Umsatzeinbrüche von 80 bis 100 Prozent seien die Regel.
Die Demonstration richtete sich explizit nicht gegen Maßnahmen zum Infektionsschutz, die Branche warb „für sofortige Gespräche und finanzielle Hilfen, da sie zum Zweck der allgemein erforderlichen Pandemiebekämpfung ihrer Existenzgrundlage beraubt wurde“. Eindringlich wandte sich Grönemeyer an die Bundesminister Monika Grütters, Peter Altmaier (beide CDU) und Olaf Scholz (SPD) und warnte vor künftiger kultureller Verödung.
Genau das hat Bodo Wartke (43) musikalisch getan: Der in Berlin wohnhafte Hamburger Musikkabarettist drückt es im eigens geschriebenen Song „#AlarmstufeRot“ aus. Wartke ist von der Misere doppelt betroffen: Als Inhaber der Reimkultur GmbH & Co. KG im Grindelviertel veranstaltet er seine Konzerte mit zehn Angestellten sowie freien Mitarbeitern normalerweise selbst. 2020 fielen schon 60 aus.
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