Hamburg. Die Welt der Fußballliteratur lässt sich klar in zwei Epochen aufteilen: vor Nick Hornby und nach Nick Hornby. Sein „Fever Pitch“ ist viel mehr als nur eine Liebeserklärung an den Fußball, es ist eine Liebeserklärung an das Leben als Fan. Wie der geradezu besessene Arsenal-Anhänger die Momente der Last-Minute-Tor-Ekstase, der 0:0-Langeweile und der tiefen Trauer ob einer bitteren Heimniederlage schildert, hat viele Epigonen auf den Plan gerufen – erreicht wurde Hornby nie.
Sein trockener Humor, die Fähigkeit zur Selbstreflexion, gepaart mit der unverstellten Liebe zum Fußball: Es ist ein Buch voller Lieblingsstellen. Zum Beispiel dieser, eine kurze Analyse des unvergleichlichen Erlebnisses, in allerletzter Sekunde die Meisterschaft zu gewinnen. „Uns fehlt weder die Fantasie, noch haben wir traurige, leere Leben; es ist nur so, dass das wirkliche Leben blasser, glanzloser ist und weniger Potenzial für unerwartete Raserei enthält.“
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