Bayreuth. Ende 2019 erst hat sie ihren Vertrag verlängert - dennoch müssen die Festspiele jetzt erstmal ohne ihre Chefin Katharina Wagner auskommen. Die 41-jährige ist “längerfristig erkrankt“.

Die Bayreuther Festspiele müssen vorerst ohne ihre Chefin auskommen. Katharina Wagner sei "längerfristig erkrankt" und könne ihr Amt als Leiterin der berühmten Richard-Wagner-Festspiele "bis auf weiteres" nicht ausführen, teilten die Festspiele am Montag mit.

Der ehemalige kaufmännische Geschäftsführer, Heinz-Dieter Sense, soll Wagner kommissarisch vertreten. "Um die Geschäftsfähigkeit und den Betrieb der Bayreuther Festspiele GmbH zu sichern", sei Sense vom Verwaltungsrat und der Gesellschafterversammlung zum dritten Geschäftsführer bestellt worden.

Wie lange die 41 Jahre alte Wagner ausfalle, sei unklar. "Bis auf weiteres", sagte ein Sprecher auf Nachfrage. "Die Mitarbeiter der Bayreuther Festspiele wünschen Frau Wagner von Herzen gute Besserung, viel Kraft und baldige Genesung", hieß es in der Mitteilung der Festspiele.

Die Urenkelin des Komponisten Richard Wagner (1813-1883) und Tochter des langjährigen Festspiel-Chefs Wolfgang Wagner hatte die Festspielleitung im Jahr 2008 gemeinsam mit ihrer Halbschwester Eva Wagner-Pasquier übernommen, seit 2015 ist sie alleinige Chefin auf dem Grünen Hügel. Erst im November 2019 hatte sie ihren Vertrag bis 2025 verlängert.

Das Jahr 2020 war bislang alles andere als ein gutes für Wagner. Erst musste sie wegen der massiven Ausbreitung des Coronavirus ihre lange geplante "Lohengrin"-Premiere in Barcelona absagen. Einige Wochen später wurde klar, dass auch die Festspiele auf dem Grünen Hügel in diesem Jahr wegen der Pandemie nicht stattfinden können.