Hamburg. Aschenputtel begeistert gleich in zwei Varianten. Kurzweiliger kann Oper eigentlich überhaupt nicht sein.

Das Märchen vom Aschenputtel kennt keine Altersbegrenzung. Deshalb ist es am Allee Theater in zwei verschiedenen Versionen zu erleben. Das Theater für Kinder zeigt eine Fassung für die Kleinen (ab 5 Jahren); an der Kammeroper feierte jetzt Rossinis „La Cenerentola“ am selben Ort für die Großen Premiere. Und was für eine!

Die quirlige Ouvertüre – vom musikalischen Leiter Ettore Prandi, wie das ganze Stück, kongenial auf Kammermusikformat kondensiert – war der Auftakt zu einer temporeichen, vor Spielwitz und Esprit förmlich überschäumenden Opernsause. Regisseur Alfonso Romero Mora und seine siebenköpfiges Sängerdarstellertruppe hatten diebischen Spaß daran, ihr Publikum mit genau der Dichte an Gags zu beballern, mit der Rossini seinen Hörern die Silbensalven ins Ohr knattert. Mora entzündete sein präzise inszeniertes Pointenfeuerwerk am Kontrast von zwei Welten, die er aufeinander prallen lässt und mit Hilfe seiner Ausstatterin Kathrin Kegler und der Deutschen Textfassung von Barbara Hass brillant überzeichnet.