Hamburg. Mehr als vier Stunden spielten die Pianistin und ihre Gäste in der Laeiszhalle. Am Ende war das Publikum erschöpft.

Zwei Klaviere, zwei Celli, ein Horn. Es gibt schon seltsame Kammermusik-Besetzungen und selten genug bekommt man sie zu hören. Wenn, dann eigentlich nur auf Festivals, bei denen verschiedene Künstler nicht nur auf Stippvisite sind. Beim Argerich-Festival der Symphoniker Hamburger konnte man es erleben, besonders im Abschlusskonzert in der Laeiszhalle. Da zelebrierten die Festival-Namensgeberin und der kubanische Pianist Mauricio Vallina an den Klavieren, ein Altstar (Mischa Maisky) und ein faszinierender Jungstar (Edgar Moreau) am Cello mit dem wunderbar sensiblen Hornisten Péter Gulyka Schumanns „Andante und Variationen B-Dur“ in der ausgefallenen Besetzung.

Allein in diesem mit über vier Stunden leider viel zu langen Abschlusskonzert traten 16 Künstler auf. Spannend waren vor allem die Repertoire-Raritäten. Da boten die deutsch-italienische Pianistin Sophie Pacini, der Geiger und Symphoniker-Konzertmeister Adrian Iliescu und der Cellist Edgar Moreau Clara Schumanns Klaviertrio c-Moll, wobei sie mit Charme im Scherzo sowie mit Klangwärme und Innigkeit im Andante punkteten. Davor gelangen Mischa Maisky und seinen Kindern, dem Geiger Sascha und der Pianistin Lily, bei Schuberts bekannterem „Notturno“ für Klaviertrio zwar einige wunderbare Piano-Schattierungen, aber musikalisch gab es doch ein paar Spannungslöcher.