Hamburg. Festival der Jahrhundert-Pianistin begann mit Kammermusik in der Laeiszhalle. Enormer Jubel, große Freude und eine erste rote Rose.

Elf Konzerte an zehn Tagen und die Probenzeit ist noch gar nicht mitgerechnet. Da muss man sich auch als Jahrhundert-Künstlerin seine Kräfte gut einteilen, umso mehr, wenn man, wie der Star dieses Marathons, jugendliche 78 ist. Deswegen war der umjubelte Auftakt des Martha-Argerich-Festivals am Donnerstag in der Laeiszhalle in seiner Orakelhaftigkeit wie Wagners „Rheingold“-Vorspiel für den „Ring“: Schon viel Schönes im Detail dabei und die Andeutungen der Aufgabenteilungen werden offenkundig; aber alles wird in kleineren Dosen verabreicht, denn die kräfteraubenderen Langstrecken lauern direkt hinter der nächsten Anhöhe.

Dass Argerichs lange Anwesenheit in Hamburg deutlich mehr als etwas Besonderes ist, unterstrich Symphoniker-Intendant Daniel Kühnel in seiner Begrüßung, in der er sich mächtig freute und ihr – so charmant wie anatomisch schwierig – „auf den Knien unseres kollektiven Herzens“ vorauseilend für die noch kommenden Konzerte und Erfahrungen dankte.